Alkoholsucht

Alkoholismus Symptome

Alkoholismus-Symptome in Kürze

  • Chronischer Alkoholkonsum führt langfristig in eine Abhängigkeit und kann schwere Symptome auslösen.
  • Betroffene leiden unter psychischen Beschwerden wie Depressionen und Angstattacken.
  • Körperlich machen sich Hautveränderungen, Fehlernährung, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Infektanfälligkeit und ein erhöhtes Krebsrisiko bemerkbar.
  • Angehörige erkennen Alkoholismus-Symptome meist an Verhaltensauffälligkeiten wie verändertem Trinkverhalten, hohen Konsummengen, körperlichem und psychischem Abbau.
  • Eine professionelle Behandlung / Therapie verspricht einen risikoarmen Weg aus der Sucht.

Wodurch entstehen Alkoholismus-Symptome?

Alkohol ist ein Rauschmittel, das den Körper langfristig auf mehreren Ebenen schädigen kann. Deshalb ruft Alkoholismus Symptome hervor, die als sehr unangenehm und belastend empfunden werden können. Wir erläutern, welche Mechanismus hier greifen.

  • Was bewirkt Alkohol im Gehirn?
    • Als psychoaktive Substanz wirkt Alkohol direkt im zentralen Nervensystem des Menschen. Dort sorgt ein hochkomplexes System aus Neurotransmittern und Rezeptoren für die Weiterleitung von Signalen und beeinflusst, ob wir uns glücklich oder traurig, entspannt oder gestresst fühlen. Alkohol beeinflusst sowohl die Ausschüttung von Neurotransmittern als auch die Aufnahmefähigkeit bestimmter Rezeptoren1. So kommt es dazu, dass man sich nach dem Alkoholkonsum häufig entspannt, zufrieden und gut gelaunt fühlt.
  • Was führt zur Steigerung der Alkoholmenge und Alkoholismus-Symptomen?
    • Je häufiger Alkohol konsumiert wird, umso stärker stellt sich das Gehirn auf die Wirkung des Rauschmittels ein. Das hat zur Folge, dass die körpereigene Produktion von Neurotransmittern angepasst wird und auch die Anzahl der Rezeptoren sich verändert. Auf lange Sicht führt das zu verschiedenen Alkoholismus-Symptomen – vor allem wenn die übliche Dosis Alkohol ausbleibt und die Balance im zentralen Nervensystem erneut durcheinandergebracht wird. Typische Alkoholismus-Symptome, die dadurch ausgelöst werden können, sind depressive Verstimmungen und Ängste.
  • Wie werden körperliche Alkoholsucht-Symptome ausgelöst?
    • Nicht nur im Gehirn hinterlässt ein übermäßiger Alkoholkonsum langfristig Folgen – auch der Körper wird durch große Mengen schwer geschädigt. Und das wiederum kann zu belastenden körperlichen Symptomen führen. So wird Alkohol beispielsweise zum größten Teil über die Leber abgebaut. Dort erfolgt zunächst die Umwandlung von Alkohol zu Acetaldehyd und später zu Acetat.
    • Diese Verstoffwechslung ist für die Leber sehr belastend, weil beim Alkoholabbau leberschädliche Substanzen freigesetzt werden. Je größer der Alkoholkonsum, umso schneller kommt das Organ an seine Grenzen. Die Folge können schwerwiegende Lebererkrankungen sein, wie etwa die alkoholische Hepatitis oder die Leberzirrhose. Diese Erkrankungen wiederum lösen Symptome wie Leberschmerzen, Fieber oder Gelbsucht aus2.
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Wann werden Alkoholismus-Symptome ausgelöst?

Die ersten Anzeichen einer Alkoholabhängigkeit sind oft schwer zu erkennen – der Übergang vom unbedenklichen zum gefährlichen bis hin zum krankhaften Alkoholkonsum ist fließend. Und unangenehme Begleiterscheinungen des Alkoholkonsums kann (fast) jeder am Tag nach einem Alkoholrausch bemerken. Der Kater nach einem feucht-fröhlichen Abend ist jedoch keinesfalls gleichzusetzen, mit den Symptomen einer Alkoholsucht. Umso wichtiger ist es, die typischen Stadien der Alkoholismus Symptome genauer zu beleuchten – auch, um eine rechtzeitige Behandlung / Therapie einleiten zu können.

  • Die ersten Anzeichen einer Alkoholabhängigkeit
    • Was sind die typischen Anzeichen dafür, dass der eigene Alkoholkonsum aus dem Ruder gelaufen ist? Viele Betroffene stellen sich diese Frage zu Recht. Denn da Alkohol hierzulande gesellschaftlich voll akzeptiert ist, fällt es schwer, genau einzuschätzen, welcher Konsum unbedenklich ist und welcher nicht. Erfahrungsgemäß sollten Betroffene achtsam werden, wenn die folgenden Zeichen erkennbar werden – hier könnte der hohe Alkoholkonsum bereits in eine beginnende Alkoholsucht geführt haben:
      • Großes Verlangen danach, Alkohol zu trinken. Möglicherweise auch in Situationen, in denen man früher eigentlich nicht getrunken hat.
      • Wirkung des Alkoholkonsums lässt spürbar nach – es müssen immer größere Mengen konsumiert werden, damit das Rauschmittel überhaupt noch eine Wirkung entfaltet.
      • Häufige Erinnerungslücken nach dem Alkoholkonsum. Auch der Kater am nächsten Tag wird ausgeprägter – insbesondere psychische Nachwirkungen nehmen zu.
      • Kontrolle über den eigenen Alkoholkonsum geht zunehmend verloren. Es wird mehr und häufiger getrunken, als man eigentlich vorgehabt hatte.
  • Alkoholismus-Symptome bei langjährigem Alkoholkonsum
    • Wenn sich aus dem riskanten Alkoholkonsum eine chronische Alkoholabhängigkeit entwickelt, verändern sich meist auch die Alkoholsucht-Symptome. Sie werden gravierender, beeinträchtigen den Alltag schwerer und lassen sich nicht mehr so leicht verbergen. Trotzdem glauben viele Alkoholiker oft jahrelang, dass sie kein Alkoholproblem hätten, obwohl die Krankheit sich bereits längst manifestiert hat. Typische Symptome des Alkoholismus in diesem Stadium sind:
      • Keine Kontrolle mehr über den Alkoholkonsum. Das Trinken ist längst zur Gewohnheit geworden. Regelmäßig werden große Mengen Alkohol konsumiert.
      • Der Alkoholkonsum wird immer mehr zum Lebensmittelpunkt. Andere Lebensbereiche werden zunehmend vernachlässigt. Nicht selten ziehen die Betroffenen sich aus Situationen, in denen sie nicht trinken können, bewusst zurück bzw. vermeiden diese.
      • Körperliche und/oder psychische Folgen des riskanten Konsums lassen sich immer schlechter verbergen. Trotzdem wird der Alkoholmissbrauch weiterhin aufrechterhalten.
      • Entzugserscheinungen, wenn die üblicherweise konsumierte Menge an Alkohol ausbleibt oder sich verzögert. Typisch sind beispielsweise Zittern, Schweißausbrüche und innere Unruhe.
  • Symptome bei Alkoholismus im Spätstadium
      • Schwere Entzugserscheinungen, wenn Betroffene ihren Alkoholpegel nicht konstant hoch halten.
      • Sichtbare schwere körperliche und psychische Schäden – Arztbesuche und sogar Notfallaufnahmen im Krankenhaus sind keine Seltenheit mehr.
      • Eingeschränkte Kontakte, soziale Isolation. Einer geregelten Arbeit nachzugehen, ist kaum mehr möglich.
      • Die schwere Schädigung von Körper und Psyche durch die Alkoholabhängigkeit kann lebensgefährlich werden. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Unfälle, Herz-Kreislauf-, und Lebererkrankungen sowie Krebs3. Zudem steigt die Gefahr eines Suizids4.

Was sind körperliche und psychische Symptome von Alkoholismus?

Bei einer Alkoholabhängigkeit können Symptome in zwei Kategorien unterteilt werden: körperliche und psychische Symptome. Sie gesondert zu betrachten, ist sinnvoll, denn nicht jeder Alkoholiker bildet alle potenziellen Beschwerden aus.

  • Körperliche Symptome einer Alkoholsucht
    • Die Liste der körperlichen Begleiterscheinungen, die eine Alkoholsucht mitbringen kann, ist lang. Im Allgemeinen gilt: Je größer die konsumierte Alkoholmenge und je länger die Dauer der Alkoholabhängigkeit, umso gravierender und weitreichender die Beschwerden. Typisch sind unter anderem:
      • Hautveränderungen (Rötungen, vorzeitige Alterung)
      • Zittern
      • Schlafstörungen
      • Appetitmangel, Gewichtsverlust
      • starkes Schwitzen
      • Schlafstörungen
      • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
      • Beschwerden im Magen-Darm-Trakt
      • Missempfindungen an Füßen und Beinen (Polyneuropathie)
      • Potenzstörungen
  • Psychische Symptome einer Alkoholsucht
    • Jahrelanger Alkoholmissbrauch kann schwere psychische Störungen hervorrufen. Erste Anzeichen sind jedoch meist subtiler – und werden von den Betroffenen nicht selten mit Alkohol „kuriert“. Gerade hier ergibt sich ein Teufelskreis, dem die Betroffenen normalerweise nur mit einem professionellen Alkoholentzug entkommen können. Typische Beschwerden sind unter anderem:
      • Stimmungsschwankungen
      • Ängste und Panikattacken
      • Persönlichkeitsveränderungen
      • depressive Verstimmung
      • Entzugserscheinungen
      • Psychosen

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Alkoholabhängigkeit und Symptome: Diagnose via ICD-10

Um die Diagnose Alkoholabhängigkeit stellen zu können, genügt es nicht, allein auf rein körperliche oder psychische Symptome zu schauen. Stimmungsschwankungen, Appetitmangel oder starkes Schwitzen können auch Ausdruck anderer Erkrankungen sein. Im Diagnosemanual ICD-10 werden deshalb mehrere Kriterien vorgestellt, anhand derer sich eine Alkoholsucht diagnostizieren lässt.

Kriterien nach ICD-10 – drei von sechs Kriterien müssen zutreffen5:

  • Toleranzentwicklung
  • Craving (Verlangen nach Alkohol)
  • Entzugserscheinungen
  • Alkohol als Lebensmittelpunkt
  • schädlicher Alkoholkonsum trotz negativer Folgen
  • Kontrollverlust über das Trinken

Wie unterschieden sich Alkoholismus-Symptome von Frauen und Männern?

Wenn es beim Alkoholismus von Frauen um die Symptome geht, unterscheiden sich diese nicht wesentlich von den Beschwerden, die Männer ausbilden. Vor allem die für die Diagnose entscheidenden Kriterien der Krankheit sind identisch. Was Frauen und Männer beim Thema Alkoholabhängigkeit differenziert, ist die Tatsache, dass chronischer Alkoholmissbrauch bei Frauen schneller zu schweren körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen führen kann. Da Frauen über weniger Körpergewicht und einen geringeren Wasseranteil verfügen, entfalten schon geringere Mengen eine größere Wirkung. Zudem läuft der Alkoholabbau bei Ihnen langsamer ab als bei Männern.

Kann man Alkoholismus-Symptome von außen erkennen?

Viele Alkoholiker entwickeln mit der Zeit erfolgreiche Taktiken, um ihren hohen Konsum und damit auch ihre Alkoholsucht zu tarnen. Sie wissen genau, wie sie die Alkoholismus-Symptome verbergen müssen, um nicht aufzufallen. Umso schwieriger ist es für Außenstehende, zu erkennen, ob jemand an einer Alkoholabhängigkeit leidet oder nicht. Die Empfehlung für Angehörige lautet deshalb: Augen und Ohren offenhalten und für die typischen Anzeichen sensibilisiert sein. Zu den Erkennungsmerkmalen von Alkoholikern gehört beispielsweise:

  • hoher Alkoholkonsum, oft auch zu ungewöhnlichen Gelegenheiten: „Man findet immer einen Grund zum Trinken“
  • verträgt große Alkoholmengen scheinbar problemlos
  • Veränderungen von Gesichtshaut, Gewicht oder körperlicher Erscheinung
  • Probleme im sozialen Umfeld/an der Arbeit/im Freundeskreis
  • Unzuverlässigkeit, findet häufig Ausflüchte und Entschuldigungen
  • häufige Krankheitsausfälle
  • zieht sich zunehmend zurück – vor allem zu Gelegenheiten, an denen kein Alkohol getrunken werden kann

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Mann spricht Alkoholproblem bei Arzt an
Mann spricht Alkoholproblem bei Arzt an

Wo bekommt man Hilfe bei Alkoholismus-Symptomen?

Eine professionelle Therapie ist für die meisten Alkoholiker der einzige Weg aus der Sucht. Von einem kalten Entzug kann Betroffenen nur abgeraten werden. Dieser birgt nicht nur das Risiko für unangenehme Entzugserscheinungen, sondern kann sogar lebensgefährlich werden. Wer befürchtet, an einer Alkoholabhängigkeit zu leiden, muss keine großen Hürden nehmen, um eine stationäre oder ambulante Behandlung in Anspruch nehmen zu können. Der eigene Hausarzt, aber auch Suchtberatungsstellen sowie Entzugskliniken helfen weiter und versorgen Betroffene mit allen erforderlichen Informationen rund um die Behandlung. Unter Umständen kann eine Therapie sofort beginnen – vor allem in privaten Entzugskliniken stehen die Chancen hierfür gut.

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Quellenliste

1 Deutschenbaur, Lorenz et al. „Neurobiologische Effekte von Alkohol“, In: Psychiatrie & Neurologie, 1/2014, Fortbildung, S. 4, https://www.rosenfluh.ch/media/psychiatrie-neurologie/2014/01/Neurobiol_effekte_von_alkohol.pdf (Datum des Zugriffs: 27.09.2022)

2 Jackson, Whitney „Alkoholbedingte Lebererkrankung“, MSD MANUAL Ausgabe für Patienten, https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/leber-und-gallenstörungen/alkoholbedingte-lebererkrankung/alkoholbedingte-lebererkrankung (Datum des Zugriffs: 27.09.2022)

3  PZ Pharmazeutische Zeitung „Alkohol: Trinker sterben an Infektionen, Unfällen und Krebs“, DOI: 10.1016/S0140-6736(18)31310-2, https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2018-08/alkohol-trinker-sterben-an-infektionen-unfaellen-und-krebs/ (Datum des Zugriffs: 27.09.2022)

4 Robert Koch Institut „Suizid“, Stand 30.07.2020, https://www.rki.de/DE/Content/GesundAZ/S/Suizid/Suizid_inhalt.html (Datum des Zugriffs: 06.01.23)

5 ICD-10 „Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen“, https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2013/block-f10-f19.htm (Datum des Zugriffs: 27.09.2022)