Schritt 1: Bei einem Alkoholproblem Hilfe bei einer Beratungsstelle, einem Arzt oder einer Suchtklinik suchen
Zu allererst sollten sich die Betroffenen ausführlich über die Möglichkeiten informieren, die ihnen für die Lösung ihres Problems zur Verfügung stehen. Hierbei lohnt es sich, mit Experten zu sprechen und sich professionelle Hilfe bei Alkoholproblemen zu suchen. Einen ersten Anlaufpunkt mit weiterführenden Informationen bieten unter anderem die folgenden Stellen:
- Selbsthilfegruppen wie die Anonymen Alkoholiker oder das Blaue Kreuz
- Ambulante Beratungsstellen für Suchthilfe
- Öffentliche Kliniken und Fachkrankenhäuser mit Suchtambulanzen oder Entzugsstationen
- Private Kliniken für Alkoholentzug
- Gesetzliche und private Krankenkassen
- Hausärzte und Suchtmediziner
Betroffene sollten nicht versuchen, ihre Alkoholprobleme auf eigene Faust zu lösen, sondern können sich an einen der vielen professionellen Ansprechpartner wenden, die ihnen zur Verfügung stehen. Bei zahlreichen Stellen ist es sogar möglich, sich anonym beraten zu lassen. Das funktioniert sowohl bei einigen Selbsthilfegruppen wie auch bei Beratungsangeboten via Telefon.
Schritt 2: Suchtbehandlung beantragen
Eine Alkoholabhängigkeit ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die sich gleichermaßen in einer psychischen wie in einer körperlichen Abhängigkeit manifestiert. Bei einem Entzug können demnach psychische und körperliche Entzugserscheinungen auftreten, von denen einige äußerst gefährlich sein können. Ein kalter Entzug ohne medizinische Begleitung ist deshalb gar keine Option. Auch unter der Aufsicht von Angehörigen sollten Alkoholsüchtige nicht entziehen.
Wer seine Alkoholsucht bewältigen möchte, sollte die Entgiftung unbedingt unter medizinischer Aufsicht durchführen. Für die meisten Betroffenen empfiehlt sich eine stationäre Entzugstherapie, weil diese eine Rundumbetreuung und permanente Kontrolle der Vitalfunktionen ermöglicht. Um also wieder die Kontrolle über das eigene Leben zu erlangen, sollten Suchtkranke, nach dem Gespräch mit ihrem Arzt oder nach einer Beratung in einer Suchtberatungsstelle nicht lange zögern, sondern sofort eine Suchtbehandlung in die Wege leiten. Je mehr Zeit bis zum Therapieantritt verstreicht, umso größer ist schließlich die Gefahr, dass die Motivation verlorengeht und sich der gesundheitliche Zustand massiv verschlechtert. Private Alkoholentzugskliniken bieten meist schnelle Hilfe, weil sie Akutaufnahmen ohne lange Anmelde- und Beantragungsprozeduren ermöglichen. In einer Notsituation kann jedes Akutkrankenhaus bis zu 3 Tage eine Entgiftung zu Lasten der Krankenkasse durchführen. In einem psychiatrischen Krankenhaus ist dies sogar bis zu 7 Tage (für Alkohol) möglich. Die anschließende Entwöhnungstherapie als Reha-Maßnahme wird in der Regel von der Rentenversicherung getragen.
Schritt 3: Suchtbehandlung durchführen
Patienten, die von Alkohol abhängig sind und dieses Problem lösen möchten, sind in einer privaten Entzugsklinik, die Entwöhnung und Entgiftung miteinander verbindet, am besten aufgehoben. Sie profitieren während der mehrwöchigen Entzugsbehandlung von einem persönlichen Ansprechpartner sowie einer individuell auf sie abgestimmten Rundumbetreuung. Zudem verkürzen sich die Wartezeiten enorm, weil Patienten hier in der Regel direkt aufgenommen werden und mit der Behandlung beginnen können. Herr Müller entscheidet sich für eine Therapie in einer solchen privaten Einrichtung, die ihn zurück in ein selbstbestimmtes Leben führen soll und ist sich sicher, dass er durch ein alkoholfreies Leben langfristig wieder zu mehr Wohlbefinden und einer höheren Lebensqualität finden kann. Ein Teil der Kosten wird sogar von seiner Krankenkasse übernommen.