Wie kann man ein Alkoholproblem lösen?
Wer zu viel Alkohol trinkt und befürchtet, an einer Alkoholsucht zu leiden, sollte sich unbedingt zeitnah Hilfe bei seinem Alkoholproblem suchen. Denn je länger große Mengen Alkohol getrunken werden, umso größer ist das Risiko für eine Abhängigkeit. Ist bereits eine Alkoholsucht entstanden, führt der einzige Weg aus der Abhängigkeit über einen qualifizierten Entzug. Um zurück in ein selbstbestimmtes Leben ohne das Trinken zu finden, sind drei Schritte relevant.
Schritt 1: Bei einem Alkoholproblem Hilfe bei einer Beratungsstelle, einem Arzt oder einer Suchtklinik suchen
Zuerst sollten sich die Betroffenen ausführlich über die Möglichkeiten informieren, die ihnen für die Lösung ihres Problems zur Verfügung stehen. Hierbei lohnt es sich, mit Experten zu sprechen und sich professionelle Hilfe bei Alkoholproblemen zu suchen. Einen ersten Anlaufpunkt mit weiterführenden Informationen bieten unter anderem die folgenden Stellen:
- Selbsthilfegruppen wie die Anonymen Alkoholiker oder das Blaue Kreuz
- Ambulante Beratungsstellen für Suchthilfe
- Öffentliche Kliniken und Fachkrankenhäuser mit Suchtambulanzen oder Entzugsstationen
- Private Kliniken für Alkoholentzug
- Gesetzliche und private Krankenkassen
- Hausärzte und Suchtmediziner
Betroffene sollten nicht versuchen, ihre Alkoholprobleme auf eigene Faust zu lösen, sondern können sich an einen der vielen professionellen Ansprechpartner wenden, die ihnen zur Verfügung stehen. Bei zahlreichen Stellen ist es sogar möglich, sich anonym beraten zu lassen. Das funktioniert sowohl bei einigen Selbsthilfegruppen wie auch bei Beratungsangeboten via Telefon oder Chat.
Schritt 2: Suchtbehandlung beantragen
Eine Alkoholabhängigkeit ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die sich gleichermaßen in einer psychischen wie in einer körperlichen Abhängigkeit manifestiert. Bei einem Entzug können demnach psychische und körperliche Entzugserscheinungen auftreten, von denen einige äußerst gefährlich sein können. Ein kalter Entzug ohne medizinische Begleitung ist deshalb keine Option. Auch unter der Aufsicht von Angehörigen sollten Alkoholsüchtige nicht entziehen.
Entgiftung immer unter medizinisch-therapeutischer Aufsicht
Wer seine Alkoholsucht bewältigen möchte, sollte die Entgiftung unbedingt unter medizinischer Aufsicht durchführen. Für die meisten Betroffenen empfiehlt sich eine stationäre Entzugstherapie, weil diese eine Rundumbetreuung und permanente Kontrolle der Vitalfunktionen ermöglicht.
Um also wieder die Kontrolle über das eigene Leben zu erlangen, sollten Suchtkranke, nach dem Gespräch mit ihrem Arzt oder nach einer Beratung in einer Suchtberatungsstelle nicht lange zögern, sondern sofort eine Suchtbehandlung in die Wege leiten. Je mehr Zeit bis zum Therapieantritt verstreicht, umso größer ist schließlich die Gefahr, dass die Motivation verlorengeht und sich der gesundheitliche Zustand massiv verschlechtert.
Schnelle Hilfe gibt es unbürokratisch und kostenfrei
Private Alkoholentzugskliniken bieten meist schnelle Hilfe, weil sie Akutaufnahmen ohne lange Anmelde- und Beantragungsprozeduren ermöglichen. In einer Notsituation kann jedes Akutkrankenhaus bis zu 3 Tage eine Entgiftung zu Lasten der Krankenkasse durchführen. In einem psychiatrischen Krankenhaus ist dies sogar für 7-21 Tage (für Alkohol) möglich. Die anschließende Entwöhnungstherapie als Reha-Maßnahme wird in der Regel von der Rentenversicherung getragen.
Schritt 3: Suchtbehandlung durchführen
Patienten, die von Alkohol abhängig sind und dieses Problem lösen möchten, sind in einer privaten Entzugsklinik, die Entwöhnung und Entgiftung miteinander verbindet, besonders gut aufgehoben. Hier profitieren sie während der mehrwöchigen Entzugsbehandlung von einem persönlichen Ansprechpartner sowie einer individuell auf sie abgestimmten Rundumbetreuung. Zudem verkürzen sich die Wartezeiten enorm, weil Patienten normalerweise direkt aufgenommen werden und mit der Behandlung beginnen können. Doch auch in öffentlichen Krankenhäusern können Menschen, die zu viel Alkohol trinken, ihrer Situation gezielt entkommen und lernen, das eigene Leben zukünftig auch ohne Alkohol zu meistern.