Medikamentensucht

Medikamentensucht-Folgen

Medikamentensucht-Folgen schnell und einfach erklärt

  • Benzodiazepine können teilweise als Folge der Abhängigkeit die Symptome verstärken, gegen die das Medikament eigentlich wirken soll
  • Bei Opiaten und Opioiden sind insbesondere die physischen Langzeitfolgen eines missbräuchlichen Konsums äußerst gefährlich
  • Es kann zu Wechselwirkungen und Interaktionen mit anderen Medikamenten kommen
  • Psychische Begleitsymptome der Abhängigkeit erweisen sich oft als wesentlich belastender als die körperlichen Konsequenzen
  • Je länger die Sucht andauert, umso mehr isolieren sich Suchtkranke von der Außenwelt
  • Sich selbst die Abhängigkeit einzugestehen, ist der erste Schritt auf dem Weg aus der Medikamentenabhängigkeit

Eine Medikamentensucht birgt oft die Gefahr, dass sie vom Betroffenen über viele Jahre hinweg nicht wahrgenommen oder auch geheim gehalten wird. Das gilt vor allem bei Patienten mit einer sogenannten Niedrigdosisabhängigkeit (Low Dose Dependency), da die Suchterkrankung hier auf den ersten Blick nur wenige negative Begleiterscheinungen hervorzurufen scheint. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich aber, dass die Medikamentensucht-Folgen für alle Betroffenen gravierend sind und sich im Laufe der Zeit kontinuierlich ausweiten. Das gilt für Niedrigdosisabhängige genauso wie für Menschen, die tagtäglich zu einer hohen Dosis Beruhigungs-, Schlaf- oder Schmerzmitteln greifen.

Wann treten Medikamentensucht-Folgen auf?

Die meisten Arzneimittel gehen mit unerwünschten Wirkungen einher. Schwindel, Übelkeit oder Müdigkeit gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen, die in Packungsbeilagen aufgelistet sind. Bereits bei der ersten Einnahme können diese negativen Begleiterscheinungen auftreten. Alle diese Nebenwirkungen können übrigens zu einer Fahruntauglichkeit führen. Bezogen auf mögliche Medikamentensucht-Folgen, sind meist nicht diese kurzzeitigen Nebenwirkungen, sondern langfristige, gravierende Störungen und gesundheitliche Einschränkungen gemeint. Wann diese Begleiterscheinungen auftreten, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Welches Mittel wird konsumiert?
  • Wie viel und wie häufig werden die Mittel eingenommen?
  • Welche Vorerkrankungen liegen vor?
  • Wie ist die gesundheitliche Verfassung des Patienten?

Manche Patienten können jahrelang Schlaftabletten oder Schmerzmittel nehmen, ohne die Konsequenzen ihrer Abhängigkeit zu spüren. Andere sehen sich bereits nach wenigen Monaten das erste Mal mit den langfristigen Folgen der Medikamentensucht konfrontiert.

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Welche Medikamentensucht-Folgen gibt es?

Millionen Menschen nehmen regelmäßig Arzneimittel mit suchtauslösendem Potenzial ein – häufig, ohne über die möglichen gesundheitlichen Konsequenzen aufgeklärt zu werden. Bis sie erkennen, dass sie von den Schmerz- oder Beruhigungsmitteln abhängig sind, haben sie sich oftmals bereits derart tief in die Sucht verstrickt, dass sie ihr allein nicht mehr entkommen können. Wer sich in solchen Situationen nicht umgehend in eine ärztliche und therapeutische Behandlung begibt, riskiert körperliche, psychische und soziale Probleme.

  • Körperliche Folgen der Medikamentensucht
    • Alle Medikamente bergen das Risiko für ungewollte Begleiterscheinungen – diese sind bei einigen Medikamenten jedoch gravierender als bei anderen. Im Zusammenhang mit Suchterkrankungen sind es vor allem die Benzodiazepine, Z-Drugs sowie Opiate und Opioide, die suchtauslösend sind.
    • Benzodiazepine
    • Benzodiazepine werden häufig als Beruhigungsmittel verschrieben, da sie gegen innere Unruhe, Angststörungen, Schlafstörungen oder ähnliche Beschwerden helfen. Aufgrund ihres Suchtpotenzials werden sie nicht nur als rezeptpflichtige Medikamente eingestuft, sondern fallen teilweise sogar unter das Betäubungsmittelgesetz. Leider werden diese Medikamente auch heutzutage noch viel zu häufig verschrieben und die Tatsache, dass Benzodiazepine bereits nach 2 bis 3 Wochen abhängig machen, ist auch unter vielen Ärzten unbekannt. Die psychische Abhängigkeit kann sich bereits nach wenigen Tagen ausbilden – selbst dann, wenn Patienten Tabletten und Tropfen in der vom Arzt verordneten Dosis nehmen. Auf lange Sicht können zudem folgende Symptome auftreten:
      • Gleichgewichtsstörungen und Sturzgefahr
      • Magen-Darm-Beschwerden
      • Kopfschmerzen
      • Leistungseinbrüche
      • Neurologische Ausfälle
      • Bewusstseinsdämpfung und Artikulationsprobleme
      • Sehstörungen
      • Muskuläre Einschränkungen
      • Gesteigerte Unruhe und Verwirrung (besonders häufig als paradoxe Reaktion bei älteren Menschen)
      • Vermehrte Angstzustände, depressive Symptome und Schlafstörungen
      • Entwicklung einer Demenz
      • Veränderung der Persönlichkeit
    • Benzodiazepine können bei einem Teil der Patienten, als Folge der Medikamentenabhängigkeit, die Symptome verstärken, gegen die das Medikament eigentlich wirken soll. Diese Reaktionen zeigen sich auch häufig als Entzugssymptome während der Entwöhnungsbehandlung. Auch ist bei älteren Menschen besondere Vorsicht geboten, da sie Benzodiazepine bis zu viermal langsamer abbauen.
    • Opiate und Opioide
    • Opiate und Opioide sind als starke Schmerzmittel bekannt. Vor allem Krebspatienten oder Menschen mit chronischen Schmerzen profitieren bei ihrer Behandlung von der schmerzstillenden Wirkung der Präparate. Allerdings ist die Gefahr für eine Abhängigkeit bei Opiaten und Opioiden äußerst hoch. Nicht umsonst werden diese Medikamente häufig als Rauschmittel missbraucht. Dabei sind insbesondere die physischen Langzeitfolgen eines missbräuchlichen Konsums äußerst gefährlich. Häufig auftretende Beschwerden sind:
      • Schlafprobleme
      • Bewusstseinsstörungen
      • Magen-Darm-Beschwerden
      • Übersteigertes Schmerzempfinden
      • Bei sehr hohen, toxischen Dosen Atemdepression
    • Z-Drugs
    • Medikamente wie Zolpidem und Zopiclon werden oft als Alternativen zu Benzodiazepinen verordnet, da die Wirkeffekte ähnlich ausfallen. Noch vor einigen Jahren galten die Z-Drugs als ungefährlichere Alternative für alle, bei denen eine kurzzeitige Behandlung von psychischen Störungen bzw. seelischen Problemen vorgesehen war. Mittlerweile ist jedoch allgemein bekannt, dass die Medikamentensucht-Folgen bei den Z-Substanzen nicht weniger dramatisch sind. So können Z-Drugs folgende gesundheitliche Probleme hervorrufen:
      • Schlafprobleme
      • Innere Unruhe
      • Verwirrtheitszustände
      • Kopfschmerzen
      • Zittern
  • Andere Folgen der Medikamentenabhängigkeit
    • Es kann zu Wechselwirkungen und Interaktionen mit anderen Medikamenten kommen, die dann entweder zu schnell oder langsamer abgebaut werden und dementsprechend zu hohe oder zu niedrige Spiegel im Blut bilden.
  • Psychische Folgen der Medikamentensucht
    • Menschen, die unter einer Medikamentenabhängigkeit leiden, bleiben von psychischen Medikamentensucht-Folgen langfristig meist nicht verschont. Stattdessen erweisen sich die psychischen Begleitsymptome der Abhängigkeit für die Betroffenen in vielen Fällen sogar als wesentlich belastender als die körperlichen Konsequenzen. Vor allem für Patienten, die ohnehin bereits psychisch vorbelastet sind und deshalb mit der Einnahme von Beruhigungs- oder Schmerzmitteln begonnen haben, ergeben sich bisweilen gravierende Schwierigkeiten. Anstatt die unerwünschten Symptome zu beseitigen, wachsen die Belastungen durch den Medikamentenmissbrauch an. Vielfach kommt es zu:
      • Depressiven Verstimmungen
      • Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
      • Angst- und Panikattacken
      • Innere Unruhe
      • Wesens- und Persönlichkeitsveränderungen
      • Halluzinationen und psychotische Symptome wie Wahnvorstellungen
      • Suizidale Gedanken
    • Selbstverständlich lassen sich nicht bei jedem Betroffenen, der von Medikamenten abhängig ist, alle der oben genannten Symptome erkennen. Eine zunehmende Freudlosigkeit ist jedoch bei den meisten Medikamentenabhängigen feststellbar. So fühlen sie sich oftmals abgestumpft, emotionslos und werden von Anderen häufig als desinteressiert und manchmal sogar als gefühlskalt wahrgenommen.
  • Soziale Medikamentensucht-Folgen
    • Das starke Verlangen nach bestimmten Medikamenten, die Einbußen der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit und die wachsende Teilnahmslosigkeit von Medikamentensüchtigen hat auch Auswirkungen auf deren gesellschaftliches und soziales Leben. Je länger die Sucht andauert, umso mehr isolieren sich Menschen mit einer Abhängigkeit von der Außenwelt. Zum einen, weil sie nicht möchten, dass jemand ihre Krankheit entdeckt. Zum anderen, weil sie sich wegen der Fixierung auf die Medikamente kaum noch auf andere Dinge konzentrieren können oder wollen. Die sexuellen Bedürfnisse nehmen ab, es kommt zu Beziehungsproblemen oder schlimmstenfalls zu einer Trennung.
    • Ebenfalls auftreten können allgemeine familiäre Probleme, Spannungen am Arbeitsplatz sowie Schwierigkeiten im Freundeskreis. Insgesamt ziehen sich die Suchtkranken mehr und mehr zurück und sind noch mehr als zuvor auf das Suchtmittel angewiesen, um ihren Alltag psychisch überhaupt bewältigen zu können.

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Medikamentensucht-Folgen verhindern – Therapie jetzt beginnen!

Eine Vielzahl der Menschen, die abhängig von Medikamenten sind, befürchten, dass sie ohne die Arzneimittel nicht, oder kaum lebensfähig wären. Sie haben Angst davor, dass die starken Schmerzen, die innere Unruhe oder die Schlaflosigkeit zurückkehren. Dabei verkennen sie jedoch häufig, dass die Probleme, die durch die dauerhaft missbräuchliche Einnahme der verschiedenen Medikamente hervorgerufen werden, meist weitaus schlimmer sind. Sich selbst dieses Problem einzugestehen, ist der erste Schritt auf dem Weg hin zu einem gesunden und selbstbestimmten Leben ohne Medikamentenabhängigkeit. In einer stationären Therapie werden die Medikamente langsam herunterdosiert, so dass die Entzugserscheinungen minimal und gut kontrollierbar bleiben. Anschließend lernen die Betroffenen, wie sie künftig ohne die Arzneimittel auskommen. Besonders intensiv und individuell angepasst sind stationäre Therapien in privaten Suchtkliniken. Dort sind Entgiftung und Entwöhnung direkt verknüpft und es gibt diverse Möglichkeiten, um bereits entstandene Begleiterkrankungen gezielt zu behandeln.

 

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