Wie äußert sich eine Zopiclon Abhängigkeit und wie wird sie behandelt?
Die Entwicklung einer Medikamentenabhängigkeit kann die Lebensdauer verkürzen und schwere körperliche und psychische Schäden hervorrufen, sowie eine ganze Reihe möglicher Entzugserscheinungen. Äußerst fatal daran ist, dass die Betroffenen ihre Abhängigkeit oft sehr spät bemerken. Schließlich wird das Medikament im Gegensatz zu Alkohol und Drogen nicht zu Konsumzwecken, sondern zur Linderung gesundheitlicher Beschwerden eingenommen. Falls die Wirksamkeit des Mittels nachlässt, kann dies bereits ein erstes Anzeichen für eine Zopiclon-Abhängigkeit sein. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer Toleranzentwicklung. Weitere Anzeichen für eine Abhängigkeit können Muskelschmerzen, Verwirrtheitszustände, Angstgefühle und Stimmungsschwankungen sein. Diese treten vor allem auf, wenn sich die Einnahme der nächsten Tablette verzögert, gänzlich vergessen oder unmöglich wird.
Besteht der Verdacht einer körperlichen und psychischen Abhängigkeit, sollten die Tabletten aufgrund möglicher Entzugserscheinungen keineswegs abrupt abgesetzt. Vielmehr sollte das Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder einer Suchberatungsstelle gesucht werden. Diese werden in der Regel zu einer schrittweisen Absetzphase, d. h. einem fraktionierten Entzug unbedingt unter ärztlicher Aufsicht raten. Da sich mit der körperlichen regelhaft auch eine seelische Abhängigkeit entwickelt, ist die Sucht mit der körperlichen Entgiftung allerdings noch nicht beendet. Schließlich benötigen zahlreiche abhängige Patienten das Schlafmittel, um ohne Angst vor Schlaflosigkeit und ständiger Grübelei in die Nacht gehen zu können.
Die erfolgversprechendste Behandlung ist daher ein stationärer Entzug in einer Suchtklinik, bei dem der Körper entgiftet und die Seele entwöhnt wird. Die Entwöhnung erfolgt im Rahmen einer Psychotherapie, in der die Suchtursachen eruiert und aufgearbeitet werden. Ebenso lernen die Betroffenen alternative Lösungsansätze, um ihre schwere Schlafstörung und die innere Unruhe zu bekämpfen. Dazu gehören u. a. die Aneignung einer besseren Schlafhygiene und das Trainieren von Entspannungstechniken. Grundsätzlich gilt es, sich bewusst zu machen, dass die Anwendung von Arzneimitteln in der Regel keine gesundheitlichen Probleme löst, sondern bis auf wenige Ausnahmen lediglich die Symptome unterdrückt.
Die Entgiftung und Entwöhnung können sowohl in öffentlichen als auch in privaten Einrichtungen durchgeführt werden. Allerdings besteht ein Entzug in einer staatlichen Einrichtung in der Regel aus zwei separaten Therapie-Blöcken (Entgiftung und Entwöhnung) mit einer längeren Pause zwischen den beiden Einheiten. In dieser Zeit besteht ein besonders hohes Rückfallrisiko, da der Suchtdruck nach wie vor vorhanden ist. In einer privaten Entzugsklinik erfolgt die Behandlung in einem einzigen Schritt, also mit einem nahtlosen Übergang zwischen Entgiftung und Entwöhnung, so dass der Patient die komplette Therapie im geschützten Rahmen der Klinik bei nahezu denselben Ärzten und Therapeuten absolviert. Ebenso wird ein umfangreiches Nachsorgekonzept erstellt und auf Wunsch des Patienten auch die Familie in die Behandlung eingebunden. Es liegt auf der Hand, dass dieser ganzheitliche Ansatz die besseren Chancen auf ein suchtfreies Leben bietet.