Woran erkennt man eine Alkoholvergiftung?
Gegen den gelegentlichen, verantwortungsvollen Genuss von Alkohol ist in den meisten Fällen nichts einzuwenden. Leider liegt es in der Natur der toxischen Substanz, dass sie die Konsumenten in ihrer rationalen Entscheidungsfähigkeit beeinflusst: Alkohol wirkt enthemmend und steigert die Risikobereitschaft – das sind nur zwei der Gründe, die dafür sorgen, dass viele Menschen mehr Alkohol trinken, als es eigentlich ratsam wäre. Eine Alkoholvergiftung kann in mehrere Phasen unterteilt werden. Die erste ist häufig bereits nach wenigen Drinks erreicht. Die einzelnen Phasen sowie die zugehörigen Symptome zu kennen, hilft nicht nur den eigenen Konsum besser einzuordnen, sondern kann im Notfall sogar Leben retten.
- Phase 1: Exzitation
- Phase 2: Betäubung
- Das Stadium der Betäubung beginnt normalerweise bei einem Blutalkoholgehalt von 2,0 Promille. Die Wirkung der rauscherzeugenden Substanz ist jetzt sehr stark. Die Trinkenden weisen extreme Sprach- und Koordinationsstörungen auf. Sie können sich nur noch schwerfällig bewegen, Schläfrigkeit und teilweise auch Benommenheit machen sich breit. Oft übergeben sie sich, es kommt überdies zu Gedächtnislücken – dem typischen „Filmriss“, bei dem man sich am nächsten Tag an nichts bzw. kaum etwas von dem erinnert, was man gesagt oder getan hat. Einige Betrunkene neigen in diesem Stadium der Alkoholvergiftung auch zu aggressivem Verhalten.
- Phase 3: Narkose
- Wer den Alkoholkonsum noch immer nicht einstellt und weiter trinkt, gelangt ins dritte Stadium einer Alkoholvergiftung. Hier spricht man auch von einer Narkose, die mit Bewusstlosigkeit, erweiterten Pupillen und einem Schockzustand verbunden ist. Der Promillewert liegt zwischen 2,5 und 4,0. Man reagiert nicht mehr auf Schmerzreize und auch die Kontrollfunktion des Körpers ist extrem eingeschränkt, wodurch es zu unkontrolliertem Harn- und Stuhlabgang kommen kann. Spätestens ab jetzt ist Fremdhilfe gefragt, da der Betrunkene nicht mehr in der Lage ist, sich um sich selbst zu kümmern und medizinische Hilfe zu suchen.Besonders gefährlich: Häufig wird der Gesundheitszustand von Betrunkenen in diesem Stadium nicht ernstgenommen bzw. unterschätzt. Man neigt dazu, den Betroffenen seinen „Rausch ausschlafen“ zu lassen – nicht wissend, dass das zentrale Nervensystem bereits so stark beeinflusst sein kann, dass das Atemzentrum gelähmt werden kann. In Kombination mit Übelkeit und Erbrechen können Betroffene in der Folge sogar versterben3.
- Phase 4: Asphyxie
- Bleiben die Symptome des dritten Stadiums ohne Behandlung, geht der Betroffene in die vierte Stufe einer Alkoholintoxikation über, die als Asphyxie bezeichnet wird und in vielen Fällen tödlich verläuft. Sie liegt ab einem Promillewert von 4,0 vor und ist durch die folgenden Symptome gekennzeichnet:
- Koma
- reaktionslose Pupillen
- Kreislaufversagen
- Atemstillstand
- Hypothermie