Welche Arten der Tilidin-Sucht gibt es?
Im Gegensatz zur Alkoholsucht und zur Drogensucht unterscheidet man bei einer Medikamentenabhängigkeit zwischen einer Niedrigdosisabhängigkeit (low dose dependency) und einer Hochdosisabhängigkeit (high dose dependency). Bei der Niedrigdosisabhängigkeit wird der Wirkstoff gemäß den Anweisungen des Arztes eingenommen und die Dosis nicht eigenmächtig gesteigert. Die Betroffenen „funktionieren“ im Leben und man merkt Ihnen die Sucht von außen meist nicht an. Problematisch wird es erst dann, wenn das jeweilige Arzneimittel abgesetzt werden soll, wenn es aufgrund der niedrigen Dosierung keine Wirkung mehr erzielt oder es aufgrund der langen Einnahme zu Nebenwirkungen kommt.
Bei der Hochdosisabhängigkeit steigern die Betroffenen die Dosis ohne Absprache mit dem zuständigen Arzt, um eine stärkere Wirkung zu verspüren, was in Kombination mit Naloxon allerdings nicht gelingt. Daher ist eine „klassische“ Hochdosisabhängigkeit von Tilidin vergleichsweise selten anzutreffen.