Wie kann man die eigenen Grenzen erkennen?
Viele Menschen, die regelmäßig auch größere Mengen Alkohol trinken, fragen sich, ab wann man als Alkoholiker gilt und ob die individuellen Grenzen dabei eine Rolle spielen. Schließlich verträgt manch einer deutlich mehr als ein anderer. Überdies variieren Umgang und Einstellung zu Alkohol teilweise stark. Und tatsächlich scheinen manche Menschen ein größeres Risiko zu besitzen, in eine Alkoholabhängigkeit zu rutschen, als andere. Die dahinterstehenden Mechanismen sind jedoch aktuell Teil der Forschung und noch nicht gänzlich geklärt.
Wirklich risikoarmen Konsum gibt es nicht
Die meisten Menschen, die gern Alkohol trinken und sich fragen, ab wann man ein Alkoholproblem hat, fokussieren sich dabei allein auf den Alkoholismus als Krankheit. Viele glauben sogar, dass ein moderater Konsum der Gesundheit zuträglich wäre. Diese Annahme ist auf verschiedene Studien zurückzuführen, von denen mittlerweile viele als widerlegt gelten.
Fakt ist: Einen wirklich risikoarmen bzw. gar risikofreien Konsum gibt es nicht. Bereits kleine Mengen reinen Alkohols schädigen das Gehirn nachhaltig bzw. kann das Gehirnvolumen schrumpfen lassen6. Man muss also nicht erst eine Alkoholkrankheit entwickeln – das Rauschmittel entfaltet seine schädliche Wirkung bereits deutlich früher.
Das individuelle Limit verschiebt sich
Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit einer beginnenden Alkoholsucht: Das eigene Limit verschiebt sich zusehends. Mit der Zeit gewöhnen Betroffene sich körperlich an den Rausch sowie die Folgen des Konsums. Das Ergebnis: Sie können größere Mengen trinken, ohne sich betrunken zu fühlen. Zudem leiden sie nicht mehr so oft unter dem sogenannten Kater am nächsten Tag. All dies kann dazu führen, dass der Alkoholkonsum noch weiter nach oben geschraubt wird. Auf die eigenen körperlichen und/oder psychischen Reaktionen ist demnach nur bedingt Verlass.