Magic Mushroom

Das Wichtigste in 30 sec.

  • Magic Mushrooms sind psilocybinhaltige Pilze mit Rauschwirkung.
  • Oftmals erwünschte Wirkung: euphorische Stimmung, Lachflashs, veränderte Sinneswahrnehmung.
  • Nebenwirkung & Risiko: Horrortrip mit Angst und Panik, Paranoia, Psychose, Flashback.
  • Gefahr für Abhängigkeit ist gering, „Hängenbleiben“ ist jedoch möglich.

Was sind Magic Mushrooms?

Magic Mushrooms sind psilocybinhaltige Pilze. Sie werden in vielen Kulturen bereits seit tausenden von Jahren zu Rauschzwecken konsumiert. Charakteristisch ist ihre euphorisierende und halluzinogene Wirkung. Gleichzeitig besitzen sie ein hohes Potenzial für psychische Nebenwirkungen. Der Konsum hierzulande spielt eher eine untergeordnete Rolle. Nur 0,5 Prozent der Befragten gaben bei Erhebungen des Epidemiologischen Suchtsurvey 2021 an, in den letzten 12 Monaten Magic Mushrooms konsumiert zu haben.1

Welche Pilze gehören zu den Magic Mushrooms?

Psilocybinhaltige Pilze werden nicht nur als Magic Mushrooms, sondern auch als Zauberpilze oder halluzinogene Pilze bezeichnet. Weltweit existieren mehr als 180 verschiedene Arten der psychoaktiven Fungi. Die meisten dieser Arten finden sich in der Gattung der Kahlköpfe (Psilocybe). Von ihr stammt auch der Name der psychoaktiven Substanzen Psilocybin und Psilocin, die für die rauscherzeugende Wirkung verantwortlich sind. Beispiele für Magic Mushrooms:

  • Stattlicher Kahlkopf
  • Kubanischer Kahlkopf
  • Blauender Kahlkopf
  • Spitzkegeliger Kahlkopf
  • Purpurschuppiger Flämmling
  • Graugrüner Dachpilz

Sind Zauberpilze in Deutschland legal?

Die sogenannten magischen Pilze sind, wenn sie Psilocybin bzw. Psilocin enthalten, in Deutschland nicht legal. Beide Stoffe fallen unter das Betäubungsmittelgesetz, das seit 2009 ausdrücklich auch Pilze umfasst. Damit sind Handel, Verkauf und Abgabe strafbar.

Welche Wirkstoffe enthalten Magic Mushrooms?

Die als Magic Mushrooms bezeichneten Pilze entfalten ihre Wirkung aufgrund des enthaltenen Psilocybins bzw. Psilobins. Psilocybin ist ein Indolalkaloid, das zu Psilocin verstoffwechselt wird. Dieser Stoff bindet im Gehirn an spezifische Rezeptoren und löst so die berauschende Wirkung aus. Manche Pilze enthalten die Prodrug Psilocybin, in anderen kommt Psilobin direkt vor. Es gibt aber auch andere rauscherzeugende Substanzen, z. B. beim Fliegenpilz. Hier beruht die berauschende Wirkung auf Stoffen wie Ibotensäure und Muscimol.

Welche Wirkung haben Magic Mushrooms?

Die Magic Mushroom-Wirkung wird als vielseitig beschrieben. Meist stehen die euphorisierenden und halluzinogenen Wirkeffekte im Fokus. Doch die Wirkung der enthaltenen Substanzen ist auch für die Medizin interessant: Insbesondere in der Behandlung von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen wird seit einigen Jahren intensiv an den enthaltenen Wirkstoffen geforscht.2

  • Körperliche und psychische Wirkung
      • Gefühl von körperlicher Leichtigkeit und mehr Energie
      • veränderte visuelle und haptische Wahrnehmung
      • unkontrollierbare Lachanfälle
      • euphorische Glücksgefühle
      • Halluzinationen
      • Entspannung
  • Nebenwirkungen
    • Neben der oft erwünschten Wirkung der magischen Pilze können auch viele Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören körperliche Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen sowie erhöhter Blutdruck. Darüber hinaus besteht ein großes Risiko für psychische Nebenwirkungen: Überfordernde Erregungszustände, Angst und Panikattacken sind möglich. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird dies oft als Horrortrip bezeichnet.
  • Risiken
    • Während die Gefahr für eine tödliche Überdosierung oder per se lebensgefährliche Nebenwirkungen bei halluzinogenen Pilzen gering ist, ist das Risiko für psychische Folgeschäden wiederum erhöht. Ein Problem sind vor allem die sogenannten Flashbacks. Damit sind visuelle Halluzinationen gemeint, die als angenehm oder auch als sehr belastend empfunden werden können und die unabhängig von der Drogeneinnahme auftreten. Diese können sogar im kontrollierten medizinischen Setting auftreten.3
    • Teilweise sind die psychischen Nebenwirkungen so dramatisch, dass sie sich bis zu einer drogeninduzierten Psychose auswachsen können.4 Extremes Risikoverhalten mit Gefahr für Leib und Leben, Selbstverletzungen und auch suizidale Handlungen sind zwar selten, kommen jedoch immer wieder vor.

Wie werden Zauberpilze konsumiert?

Zauberpilze werden normalerweise oral konsumiert. Man kann die Pilze entweder roh oder getrocknet verzehren, sie mit heißem Wasser überbrühen und als Tee zu sich nehmen oder sie in der Pfanne anbraten und gemeinsam mit anderen Zutaten essen. Je nach Konsumart, kann sich der Wirkeintritt verändern.

Woran erkennt man eine Vergiftung mit Magic Mushrooms?

Eine Vergiftung mit Psilocybin-Pilzen kann vorkommen, ist jedoch eher selten. Mögliche Anzeichen sind starke Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Schweißausbrüche und Bewusstlosigkeit.

Studien zeigen, dass notärztliche Behandlungen nach dem Konsum der psychedelischen Fungi keine Seltenheit sind. Am häufigsten sind es jedoch psychische Symptome, die solch eine Behandlung erforderlich machen (zum Beispiel Angst oder Paranoia).5

Wichtig: Gefährliche Nebenwirkungen und Horrortrips sind nicht unbedingt eine Frage der Dosis. Viele Konsumenten berichten, dass die Stimmung, in der die Droge konsumiert wird, einen starken Effekt auf die konkrete Wirkung hat. Zudem unterschiedet sich die Wirksamkeit der psychoaktiven Pilze von Konsument zu Konsument. Entsprechend lassen sich die genauen Wirkeffekte nur sehr schwer vorhersagen.

Entzug bei Amphetamin-Abhängigkeit: Depressive Frau
Entzug bei Amphetamin-Abhängigkeit: Depressive Frau

Kann man von Magic Mushrooms abhängig werden?

Das Risiko, von Psychedelic Mushrooms abhängig zu werden, wird als sehr gering eingestuft. Das liegt zum einen an den Psychedelika selbst, zum anderen aber auch daran, dass Pilze genauso wie LSD meist zu Probierzwecken genutzt werden. Die wenigsten Konsumenten nehmen die Drogen regelmäßig ein, da die Wirkeffekte einfach zu unberechenbar sind.

FAQ zu „Magic Mushrooms“

  • Wie wirken Pilze im Gehirn?
    • Die genauen Wirkmechanismen sind noch nicht eindeutig geklärt. Der Rausch wird vor allem dadurch verursacht, dass die Pilze an bestimmte Rezeptoren im Gehirn binden (5-HT2A-Rezeptor). Gleichzeitig bewirkt der Wirkstoff Veränderungen in einigen Netzwerken im Gehirn. Das macht die Substanz vor allem für die Therapie von Depressionen so interessant.
  • Kann man Zauberpilze selber züchten?
    • Im Internet werden vermehrt sogenannte Growkits angeboten, mit denen der problemlose Anbau der Rauschpilze in den eigenen vier Wänden möglich sein soll. Allerdings gilt: Auch zum Zweck des Eigenkonsums ist der Anbau nicht legal. Das bedeutet, dass spätestens mit dem Anwachsen der Pilze eine Straftat begangen wird. Zudem ist der Konsum von selbst gezogenen Fungi mit Blick auf Risiken und Nebenwirkungen problematisch.
  • Sind magische Pilze zur „Selbsttherapie“ geeignet?
    • Manche Patienten mit Depressionen oder anderen psychiatrischen Erkrankungen schwören auf den Konsum psychoaktiver Pilze als Alternative zur Psychotherapie. Hiervon kann nur abgeraten werden. Zwar finden im medizinischen Bereich seit einigen Jahren Untersuchungen zum Nutzen der halluzinogenen Pilze in der Therapie statt, jedoch unter streng kontrollierten Bedingungen. Die Selbstmedikation, auch im sogenannten Microdosing-Bereich, birgt dagegen enorme Risiken für eine extreme Verschlechterung des Gesundheitszustands.
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Quellenliste

1 Rauschert, Christian et al. „Konsum psychoaktiver Substanzen in Deutschland– Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurvey 2021“, In: Dtsch Arztebl Int 2022; 119: 527-34; DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0244, https://www.aerzteblatt.de/archiv/konsum-psychoaktiver-substanzen-in-deutschland-a8c9e691-dbc5-4eb3-9d00-5bdfdf363b8e (Datum des Zugriffs: 08.04.2025)

2 Ziff S, Stern B, Lewis G, Majeed M, Gorantla VR. Analysis of Psilocybin-Assisted Therapy in Medicine: A Narrative Review. Cureus. 2022 Feb 5;14(2):e21944. doi: 10.7759/cureus.21944. PMID: 35273885; PMCID: PMC8901083, https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8901083/ (Datum des Zugriffs: 08.04.2025)

3 Müller, F., Kraus, E., Holze, F. et al. Flashback phenomena after administration of LSD and psilocybin in controlled studies with healthy participants.Psychopharmacology 239, 1933–1943 (2022). https://doi.org/10.1007/s00213-022-06066-zhttps://link.springer.com/article/10.1007/s00213-022-06066-z (Datum des Zugriffs: 08.04.2025)

4 Soyka, M. Paranoid-halluzinatorische Psychose bei Intoxikation mit rotem Fliegenpilz. Nervenarzt 94, 849–851 (2023). https://doi.org/10.1007/s00115-023-01511-6, https://link.springer.com/article/10.1007/s00115-023-01511-6 (Datum des Zugriffs: 08.04.2025)

5 Kopra EI, Ferris JA, Winstock AR, Young AH, Rucker JJ. Adverse experiences resulting in emergency medical treatment seeking following the use of magic mushrooms. J Psychopharmacol. 2022 Aug;36(8):965-973. doi: 10.1177/02698811221084063. Epub 2022 Apr 7. PMID: 35388724; PMCID: PMC9353971, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35388724/ (Datum des Zugriffs: 08.04.2025)