Konsumdruck als häufige Ursache für den Entzugsabbruch bei Kokain
Insbesondere Menschen, die von Koks abhängig sind, fällt es schwer, die Sucht ganz alleine zu besiegen. Der Grund: das Craving. Hierbei handelt es sich um den sogenannten Suchtdruck, ein extrem starkes Verlangen nach dem erneuten Konsum der Droge. Dieser ist bei Kokainkonsumenten besonders ausgeprägt und basiert auf der Erschöpfung der dopaminergen Neurone.
Weil Betroffene sich durch das Nachlassen der Wirkung niedergeschlagen und depressiv fühlen, möchten sie am liebsten sofort wieder zur Droge greifen, in der Hoffnung die eigene Stimmung neu beflügeln zu können. Besonders intensiv sind die negativen Gefühle in den ersten 12 bis 96 Stunden nach dem Entzugsbeginn4. Dadurch ist das Rückfallrisiko in dieser Phase besonders hoch.
Auch für Angehörige kann der Entzugsversuch auf eigene Faust belastend sein
Suchtkranke, die regelmäßig koksen und gegebenenfalls weitere Drogen wie Alkohol, Cannabis und Co. konsumieren, belasten damit nicht nur sich selbst, sondern auch ihr soziales Umfeld. Vor allem die nächsten Mitmenschen geraten oftmals in eine Co-Abhängigkeit. Für sie kann der Entzugsversuch in Eigenregie eine zusätzliche Herausforderung bedeuten: Sie erleben den Suchtkranken in einer völlig neuen Situation, müssen plötzlich sogar zusätzlich pflegerische Aufgaben übernehmen. Und dies, obwohl sie selbst bereits am Rande der Belastungsgrenze sind und teilweise ebenfalls professionelle Hilfe bräuchten.