Drogensucht

Haschisch

Wichtiges in 30 sec.

  • Haschisch bezeichnet das zu Platten gepresste THC-haltige Harz von Cannabis-Pflanzen.
  • Der Gehalt an THC ist höher als bei Marihuana.
  • Produkte unterscheiden sich nach Herstellung und THC-Gehalt.
  • Große Gefahr besteht bei gestreckten Haschisch-Produkten.
  • Konsumrisiken sind Überdosierung, Abhängigkeit sowie Hirnschäden und psychische Erkrankungen.

Was ist Haschisch?

Bei Haschisch handelt es sich um gepresstes Harz, das aus verschiedenen Pflanzenteilen (vornehmlich aus der Blüte) weiblicher Cannabispflanzen gewonnen wird. Es enthält einen hohen Anteil an THC (Tetrahydrocannabinol) welches für die berauschende Wirkung verantwortlich ist. Umgangssprachlich werden auch die Begriffe „Hasch“, „Shit“, „Dope“ oder „Piece“ verwendet, ebenso ist die Bezeichnung CBD-Hash inzwischen verbreitet.

Wie wird Haschisch hergestellt?

Die Herstellung von Haschisch erfolgt nicht einheitlich. Verschiedene Methoden können zum Einsatz kommen: Ein mechanisches Herstellungsverfahren erfolgt mithilfe von Sieben oder Trommeln, bei denen das Harz einfach von den Pflanzen geschüttelt und aufgefangen wird. Danach wird es zu Blöcken oder Platten gepresst.

Alternativ wird das Harz manuell abgesammelt und händisch zu kleinen Kugeln gedreht. Diese müssen später über einen längeren Zeitraum aushärten, damit die noch enthaltene Feuchtigkeit entweichen kann. Moderne Methoden zur Herstellung der Droge basieren oft auf chemischen Verfahren. Hier werden beispielsweise Lösungsmittel eingesetzt, um das Harz aus der Pflanze zu gewinnen.

Gibt es verschiedene Haschisch-Sorten?

Es gibt mittlerweile zahlreiche Sorten Haschisch zu kaufen. Diese unterscheiden sich nach Herstellungsmethode, zugrundeliegender Pflanzensorte und Herkunftsland. Auch beim Gehalt an THC gibt es starke Schwankungen. Bekannte Bezeichnungen sind: Schwarzer Afghane, Bubble Hash, Ice-O-Lator Hasch, Moon-Rocks, Cannabis-Wax, Shatter-Hasch

  • Vorsicht: Haschisch mit Streckmittel und Verunreinigungen
    • Wer sich für den Cannabiskonsum entscheidet, sollte bedenken, dass die gepressten Harzplatten und -kugeln auch Streckmittel enthalten können. Hierbei handelt es sich um Substanzen, die besonders billig sind und der eigentlichen Droge beigemischt werden, um das Produkt in der Herstellung günstiger und damit den Profit beim Verkauf größer zu machen. Solche Streckmittel im Hasch können relativ harmlos sein, teilweise sind sie aber auch extrem gefährlich.
  • Synthetisch hergestellte Cannabinoide als Streckmittel
    • Schon länger gibt es Berichte über Marihuana und Hasch, das mit synthetischen Cannabinoiden gestreckt wurde1. Diese sollen den Gehalt an THC und damit die Wirkung verstärken. Sie sind sehr billig in der Herstellung und mit hohen Risiken verbunden. Der Konsum kann sogar zum Tode führen, z. B. aufgrund eines Herzinfarktes oder aufgrund von Ersticken an Erbrochenem2. Darüber hinaus könnte das Risiko für psychische Erkrankungen steigen3.
  • Verunreinigungen durch Pestizide und Schwermetall
    • Nicht nur absichtlich beigefügte Streckmittel können im Haschisch sowie bei Cannabiskonsum ein Problem sein. Auch versehentlich im Produkt zurückbleibende Stoffe wie Pestizide und Schwermetalle können die Gesundheit der Konsumenten langfristig negativ beeinflussen. Eine Studie aus der Schweiz zeigt beispielsweise, dass zahlreiche Cannabis- und Haschischproben entsprechende Verunreinigungen aufwiesen4.

Was ist der Unterschied zwischen Hasch und Gras (Marihuana)?

Die Wirkung von Haschisch ist der von Gras sehr ähnlich. Vorherrschend ist meist der entspannende Effekt, der beim Rauchen von Hasch bereits nach kurzer Zeit eintritt. Im Gegensatz zu Gras (auch „Weed“) ist der THC-Gehalt in Hasch jedoch deutlich höher. Das bedeutet eine verstärkte Wirkung gegenüber dem Weed-Konsum. Darüber hinaus unterscheiden sich beide Produkte im Geschmack: Haschisch wird meist als würziger und stärker empfunden.

Wie wird Haschisch konsumiert?

Haschisch wird normalerweise genauso eingenommen, wie Marihuana. Die Droge wird also vornehmlich geraucht oder oral konsumiert. Vor dem Konsum wird das Haschisch zunächst erhitzt. Dadurch wird es weich und kann in kleinere Krümel zerteilt werden. Diese werden mit Tabak vermischt in einem Joint geraucht, können aber auch mit einer Bong oder einem Vaporizer konsumiert werden. Bei oralem Haschisch-Konsum wird die Droge meist verbacken, zum Beispiel in Muffins, Keksen oder Kuchen. Der Wirkungseintritt erfolgt hierbei verzögert. Dadurch kann sich die Gefahr einer Überdosierung erhöhen.

Worauf sollte man beim Haschisch-Konsum achten?

Aus der Cannabispflanze hergestelltes Hasch und Marihuana bzw. Gras kann sich im THC-Gehalt stark unterscheiden. Hasch enthält in der Regel eine deutlich höhere Menge an THC als Marihuana, zudem sind die THC-Gehalte in den letzten Jahren deutlich gestiegen5. Insbesondere Konsumenten, die nicht an THC gewöhnt sind, können dadurch unangenehme Nebenwirkungen erleiden. Zudem steigt das Risiko für eine Überdosierung – insbesondere bei oraler Einnahme sowie in Kombination mit Alkohol. Bei illegal erworbenen Produkten vom Schwarzmarkt besteht zudem ein hohes Risiko für Verunreinigungen und Verschnitt – mit unkalkulierbaren gesundheitlichen Konsequenzen.

Ist der Konsum von Hasch legal?

In Deutschland gibt es hinsichtlich der Legalität von Marihuana und Hasch keine Unterschiede. Früher fielen sie als Drogen unter das Betäubungsmittelgesetz, deren Besitz strafbar ist. Ausnahmen bildete medizinisches Cannabis, für das jedoch strenge Regelungen galten. Ab dem 01.04.2024 ist Cannabis für Personen ab 18 Jahren in gewissen Grenzen legal. Hinsichtlich der erlaubten Menge für den Eigenverbrauch, den Anbau und Orte, an denen der Cannabiskonsum legal ist, gibt es gesetzliche Regelungen.

In anderen europäischen Ländern sieht die Situation anders aus: In den Niederlanden, Spanien und Tschechien wird der private Konsum geduldet bzw. ist offiziell erlaubt. Gleichzeitig sind Anbau, Herstellung, Verkauf und grenzüberschreitender Handel von Hasch und Gras eigentlich EU-weit verboten.

Welche Risiken birgt der Konsum von Haschisch?

Hasch kann in eine Abhängigkeit führen, genauso wie das Rauchen von Nikotin oder der Konsum von Alkohol und anderen Drogen. Darüber hinaus steigt die Gefahr für psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen. Auch schwere psychische Störungen, von Konzentrations- und Entwicklungsstörungen bis hin zu Psychosen, können eine Konsequenz des Konsums sein – insbesondere bei jungen Konsumenten.

Beim Rauchen von Marihuana und Haschisch besteht bei Kombination mit Tabak das Risiko für Lungenerkrankungen. Nicht zuletzt sollten die potenziell schädlichen Auswirkungen von Streckmitteln und Verunreinigungen berücksichtigt werden. Überdies birgt der hohe Gehalt an THC die Gefahr einer Überdosierung.

Quellenliste

1 Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen „Gefährliche Entwicklungen auf dem Rauschgiftmarkt – Warnung von Cannabisprodukten mit synthetischen Cannabinoiden“, Pressemitteilung vom 28.04.2021, https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/presse/detail/gefaehrliche-entwicklungen-auf-dem-rauschgiftmarkt-warnung-vor-cannabisprodukten-mit-synthetischen-cannabinoiden/ (Datum des Zugriffs: 05.03.2024)

2 Die Stellen für Suchtprävention im Kanton Zürich „Synthetische Cannabinoide und ihre Risiken“, 02/2022, https://suchtpraevention-zh.ch/wp-content/uploads/2022/02/Factsheet_Cannabinoide_2022.pdf (Datum des Zugriffs: 05.03.2024)

3 Aerzteblatt.de „Cannabis könnte Risiko für Depressionen und bipolare Störungen erhöhen“, 09.02.2023, https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/143505/Cannabis-koennte-Risiko-fuer-Depressionen-und-bipolare-Stoerungen-erhoehen (Datum des Zugriffs: 05.03.2024)

4 Bernhard, Werner et al. „Untersuchung von Cannabis auf Streckmittel, Verschnittstoffe, Pestizide, mikrobiologische und anorganische Kontaminationen“, Universität Bern, Institut für Rechtsmedizin, 2017, https://www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/npp/forschungsberichte/forschungsberichte-cannabis/untersuchung-cannabisverunreinigung.pdf.download.pdf/Untersuchung%20Cannabisverunreinigungen.pdf (Datum des Zugriffs: 05.03.2024)

5 Pharmazeutische-Zeitung.de „THC-Gehalt in Haschisch deutlich gestiegen“, 30.08.3033 https://www.pharmazeutische-zeitung.de/thc-gehalt-in-haschisch-deutlich-gestiegen-135256/ (Datum des Zugriffs: 05.03.24)