Speed Droge

Das Wichtigste in 30 sec.

  • Speed ist eine ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Amphetamin, eine synthetische Droge, die in der Regel Amphetamin enthält und häufig mit anderen Stoffen gestreckt ist, z. B. Koffein, Lactose oder gefährlicheren Substanzen wie 4-Fluoramphetamin oder 4-Methylamphetamin.
  • Eine andere Bezeichnung für Speed ist Pep. Das Pulver wird nasal oder oral eingenommen.
  • Amphetamin versetzt Körper und Psyche in einen künstlichen Alarmzustand: Hunger, Müdigkeit und Schmerz werden unterdrückt, Wachheit, Risikobereitschaft und Euphorie steigen, teils mit gesteigerter sexueller Erregung.
  • Speed kann Herz-Kreislauf-Beschwerden, Muskelkrämpfe, Zittern, Übelkeit sowie Unruhe, Reizbarkeit, depressive Abstürze, Schlafstörungen und Heißhunger auslösen.
  • Bei regelmäßigem Konsum drohen Abhängigkeit, Toleranzentwicklung, psychotische Zustände, Depressionen, Persönlichkeitsveränderungen sowie körperliche Schäden an Herz, Gefäßen, Organen, Haut und Nasenschleimhäuten.
  • Um das Risiko schwerwiegender Schäden zu verringern, sollte eine Abhängigkeit von Speed stets professionell behandelt werden.

Was ist Speed?

Speed (oft auch „Pep“) ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Amphetamin. Dieser Wirkstoff gehört zur Klasse der Stimulanzien und wirkt anregend sowie euphorisierend. Speed wird als Rauschmittel vor allem in der Partyszene konsumiert. Die Sicherstellungsstatistiken deuten auf eine Zunahme: Im Jahr 2023 wurden laut BKA / BMI 2.000 kg Amphetamin in Deutschland beschlagnahmt.1

Ist Speed in Deutschland legal?

Amphetamin (umgangssprachlich Speed) ist in Deutschland ein Betäubungsmittel nach Anlage III des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG). Damit sind der Besitz, Erwerb und Handel grundsätzlich strafbar. Eine Ausnahme gilt nur bei ärztlicher Verordnung, z. B. zur Behandlung von ADHS oder Narkolepsie. In diesen Fällen darf es auf Rezept abgegeben und besessen werden. Als Rauschmittel außerhalb des medizinischen Gebrauchs ist Speed illegal.

Welche Wirkstoffe enthält Speed?

Speed ist in der Regel kein reines Amphetamin, sondern ein mit verschiedenen Substanzen (stark) gestrecktes Pulver. Welche Substanzen tatsächlich enthalten sind, lässt sich mit bloßem Auge nicht erkennen. Die unbekannte Zusammensetzung birgt ein hohes Risiko für schwere Nebenwirkungen, Überdosierungen und gesundheitliche Schäden. Häufige Inhaltsstoffe sind u. a.:

  • Amphetamin (eigentlicher psychoaktiver Hauptwirkstoff)
  • Psychoaktive Stoffe (z. B. Schmerzmittel oder Methamphetamin)
  • Koffein (häufiges Streckmittel mit zusätzlicher stimulierender Wirkung)
  • nicht-psychoaktive Füllstoffe wie Laktose, Kreatin, Stärke oder Zucker
  • Ephedrin oder verwandte Substanzen (gelegentlich beigemischt, aber deutlich seltener)

Wie wird Speed konsumiert?

Die Art des Konsums beeinflusst entscheidend, wann und wie schnell die Wirkung einsetzt.2 Die Wirkdauer hängt unter anderem von Dosis, Reinheit, Stoffwechsel und Zusammensetzung der Droge ab. Speed versetzt den Körper in einen Stresszustand: Puls, Blutdruck und Körpertemperatur steigen, Müdigkeit und Hunger werden unterdrückt, während Euphorie, Selbstvertrauen und Leistungsbereitschaft für die Wirkungsdauer zunehmen.

  • Orale Einnahme
    • Pulver wird geschluckt oder in Flüssigkeit gelöst
    • Wirkungseintritt: innerhalb von 30–45 Minuten
    • Wirkdauer: 6-30 Stunden
    • Risiken: durch spätere Wirkung höhere Gefahr der Überdosierung
  • Sniefen (nasale Einnahme)
    • Häufigste Konsumform
    • Wirkungseintritt: nach wenigen Minuten
    • Wirkdauer: 1–3,5 Stunden
    • Risiken: Schädigung der Nasenschleimhaut, Nasenbluten, Infektionen
  • Intravenöser Konsum (i.v.)
    • Selten, aber mit sehr hohem Risiko
    • Wirkungseintritt: nahezu sofort
    • Wirkdauer: vergleichbar mit Sniefen, jedoch sehr intensiv
    • Risiken: Überdosierung mit Herzstillstand, Schlaganfällen, Krampfanfällen. Infektionsgefahr (HIV, Hepatitis). Durch Streckmittel (Füllstoffe) bedingte Embolien und Thrombosen

Welche Wirkung hat Speed?

Speed gehört zu den Stimulanzien und wirkt aktivierend auf Körper und Psyche. Die Effekte entstehen durch eine vermehrte Freisetzung der Botenstoffe Dopamin, Noradrenalin und bei höheren Dosen auch Serotonin im Gehirn.

  • Wirkung auf den Körper
    • Nach Aufnahme in den Blutkreislauf überwindet Amphetamin rasch die Blut-Hirn-Schranke. Die verstärkte Ausschüttung von Neurotransmittern versetzt den Körper in einen Stresszustand, der physiologisch nur in Ausnahmesituationen (z. B. bei Gefahr) vorkommt:
      • Puls, Blutdruck und Körpertemperatur steigen
      • Hunger, Müdigkeit und Schmerzempfinden werden unterdrückt
      • Energie-Reserven werden mobilisiert, Blutzuckerspiegel steigt kurzfristig
      • Pupillen erweitern sich, Atmung beschleunigt sich
      • Muskelverspannungen und Bewegungsdrang treten häufig auf
  • Wirkung auf die Psyche
    • Psychisch kann Speed ein Gefühl von Euphorie, gesteigertem Selbstvertrauen, erhöhter Aufmerksamkeit und Risikobereitschaft hervorrufen. Gleichzeitig können innere Unruhe, Gereiztheit und paranoide Vorstellungen bis hin zu Amphetamin-Psychosen entstehen. Nach dem Abklingen der Wirkung kommt es häufig zu depressiven Verstimmungen, Erschöpfung und Schlafstörungen.
Psychische Folgen beim Alkoholproblem: Mann sieht Halluzinationen im Spiegel
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Welche Risiken gehen mit dem Konsum von Speed einher?

Speed kann körperliche, psychische und soziale, aber auch strafrechtliche Folgen haben. Während gesundheitliche und soziale Risiken stark von Häufigkeit, Dosis, Reinheit, Konsumform und Mischkonsum abhängen, ergeben sich strafrechtliche Konsequenzen unabhängig davon allein aus dem BtMG.

  • Körperlich
    • Anfangs kommt es bei Konsumenten zu erhöhtem Puls, Blutdruck und Temperatur. Wer regelmäßig konsumiert, riskiert Mangelernährung, Gewichtsverlust und ein geschwächtes Immunsystem. Langfristig können Herzinfarkt, Schlaganfall, Nieren- und Leberschäden sowie Zahn- und Hautprobleme entstehen.
  • Psychisch
    • Neben Euphorie treten schnell Unruhe, Gereiztheit und depressive Verstimmungen auf. Wiederholter Konsum kann in Psychosen, Wahnvorstellungen, Depressionen und eine starke psychische Abhängigkeit münden.
  • Sozial
    • Wiederholter Konsum führt oft zu Konflikten im Umfeld, Leistungsabfall in Schule oder Beruf, sozialem Rückzug und finanziellen Problemen.
  • Strafrechtlich
    • Unabhängig von der Konsumhäufigkeit ist Speed nach dem Betäubungsmittelgesetz verboten. Schon kleine Mengen können zu Geld- oder Freiheitsstrafen führen, Handel oder größere Mengen können Haftstrafen nach sich ziehen.

Woran erkennt man eine Überdosis von Speed?

Speed ist eine illegale Substanz, deren Zusammensetzung stark variiert. Deshalb kann es schon beim Konsum kleiner Mengen und beim Mischkonsum mit Alkohol, Medikamenten etc. zu einer Überdosierung kommen. Daher ist es wichtig, Anzeichen einer Überdosierung zu kennen und bei Auftreten der folgenden Symptome medizinische Hilfe zu holen:

  • starke Unruhe
  • Zittern und Bewegungsstörungen
  • Herzrasen, Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck
  • extrem erhöhte Körpertemperatur (Hyperthermie)
  • Angstzustände, Psychosen oder Halluzinationen
  • Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit, Atemstillstand
Entzug bei Amphetamin-Abhängigkeit: Depressive Frau
Entzug bei Amphetamin-Abhängigkeit: Depressive Frau

Kann man von Speed abhängig werden?

Ja. Amphetamin kann bei Konsumenten eine starke psychische Abhängigkeit hervorrufen. Wie schnell sich diese entwickelt, hängt von mehreren Faktoren ab, z. B. Häufigkeit und Dosis des Konsums, individueller Veranlagung und genauer Zusammensetzung der Droge. Schon reines Amphetamin birgt ein erhebliches Suchtpotenzial. Wird Speed zusätzlich mit stark süchtig machenden Substanzen wie Methamphetamin (Crystal Meth) oder Kokain gestreckt, steigt das Risiko, abhängig zu werden, noch einmal deutlich.

Wie läuft ein typischer Speed-Entzug ab?

Ein Entzug von Speed ist vor allem wegen der starken psychischen Abhängigkeit eine Herausforderung. Daher wird er meist im Rahmen einer stationären Therapie durchgeführt und umfasst die körperliche Entgiftung unter medizinischer Begleitung, die psychische Entwöhnung und die Aufarbeitung der Suchtursachen.3

FAQs zu „Speed“

  • Ist Speed eine harte Droge?
    • Speed (Amphetamin), wird je nach Perspektive unterschiedlich eingeordnet. Aus medizinischer und suchtfachlicher Sicht gilt es als harte Droge, da es ein hohes Abhängigkeitspotenzial besitzt, gravierende körperliche und psychische Schäden hervorrufen kann und bei fortgesetztem Konsum zu schweren Erkrankungen wie Psychosen, Herz-Kreislauf-Schäden oder Depressionen führt.
    • Juristisch hingegen bewertet der Bundesgerichtshof Amphetamin anders: In einem Urteil vom 19. Mai 2022 (Az. 1 StR 83/22) stufte er es als Betäubungsmittel „mittlerer Gefährlichkeit“ ein. Harte Drogen im strafrechtlichen Sinne sind insbesondere Heroin, Kokain, Crack und Methamphetamin (Crystal Meth).
  • Was passiert beim Mischkonsum von Speed und Alkohol?
    • Der gleichzeitige Konsum von Speed und Alkohol ist besonders riskant. Auf körperlicher Ebene wächst die Gefahr einer Vergiftung, das Risiko für Herz-Kreislaufversagen, Hirnblutungen und Krampfanfälle steigt. Auf psychischer Ebene besteht ein erhöhtes Risiko für die Ausbildung von Psychosen, Depressionen und starken Angstzuständen. Auch der Mischkonsum mit anderen Substanzen wie Ecstasy oder Cannabis kann unvorhersehbare Wechselwirkungen auslösen.
  • Woran lässt sich eine Abhängigkeit von der Droge Speed erkennen?
    • Eine Abhängigkeit zeigt sich typischerweise durch ein starkes, oft kaum kontrollierbares Verlangen nach der Substanz (Craving). Hinzu kommen eine Toleranzentwicklung mit steigender Dosis, der fortgesetzte Konsum trotz negativer körperlicher, psychischer oder sozialer Folgen sowie Entzugserscheinungen wie Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Reizbarkeit oder Schlafstörungen beim Ausbleiben des Konsums. Auch der Verlust der Kontrolle über Häufigkeit und Menge des Konsums sind ernste Anzeichen.
  • An wen kann man sich bei einem Abhängigkeitsverdacht bezüglich Speed und Drogen wenden?
    • Erste Ansprechpartner sind der Hausarzt oder Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie, die eine Einschätzung geben und gegebenenfalls an spezialisierte Angebote weiterleiten können. Kostenlose und vertrauliche Unterstützung bieten Suchtberatungsstellen sowie Selbsthilfegruppen. Bei akuten Problemen oder einem hohen Konsumdruck ist auch eine direkte Kontaktaufnahme zu einer Klinik mit suchtmedizinischer Ambulanz oder spezialisierten Entzugskliniken möglich, wo in Einzelfällen eine sofortige Aufnahme in ein Behandlungsprogramm erfolgen kann.
  • Was sind typische Entzugssymptome bei Speed-Abhängigkeit?
    • Viele Betroffene fürchten die Symptome eines Entzugs. Dabei können diese mit professioneller medizinischer und therapeutischer Begleitung gut beherrscht werden und klingen in der Regel innerhalb weniger Tage ab. Häufige Speed-Entzugssymptome sind:
      • starke Müdigkeit und Schlafstörungen
      • innere Unruhe, Gereiztheit
      • Niedergeschlagenheit bis hin zu depressiven Verstimmungen
      • Muskel- und Kopfschmerzen
  • Wie lange dauert ein Speed-Entzug?
    • Wie lange ein Entzug dauert, lässt sich nicht pauschal beziffern. Faktoren, die eine Rolle spielen, sind die Dosis und Dauer des Konsums, mögliche Begleiterkrankungen, die persönliche Motivation des Betroffenen und der Grad an sozialer Unterstützung. In der Regel sollten sich Patienten auf eine mehrwöchige bis mehrmonatige stationäre Behandlung einstellen sowie eine längere ambulante Nachsorge. Manche Privatkliniken bieten hochfrequente Therapiekonzepte, mit denen sich die Dauer des stationären Entzugs auf wenige Wochen verkürzen lässt.
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Quellenliste

1 Bundesministerium des Innern „Rauschgiftkriminalität“, https://www.bmi.bund.de/DE/themen/sicherheit/kriminalitaetsbekaempfung-und-gefahrenabwehr/rauschgiftkriminalitaet/rauschgiftkriminalitaet-artikel.html (Datum des Zugriffs: 01.10.2025)

2 DHS, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V.: „Amphetamine & Ecstasy“,  https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/Broschueren/Die_Sucht_und_ihre_Formen_AMPHETAMINE-BFREI.pdf (Datum des Zugriffs: 01.10.2025)

3 My Way Betty Ford Klinik: “Speed-Entzug / Speedentzug”, https://www.mywaybettyford.de/suchtkompendium/speed-entzug/ (Datum des Zugriffs: 01.10.2025)