Pink Cocain

Wichtiges in 30 sec.

  • Pinkes Kokain (auch „Tucibi“ oder „2C-B“ genannt) ist eine illegale und hochgefährliche Drogenmischung.
  • Die Zusammensetzung variiert stark, häufig enthalten sind MDMA, Ketamin, Koffein oder andere psychoaktive Stoffe.
  • Die Inhaltsstoffe sind nicht deklariert, deshalb können Wirkungen und Nebenwirkungen kaum vorhergesagt werden.
  • Das Risiko für Überdosierungen, Kreislaufzusammenbrüche und lebensgefährliche Wechselwirkungen ist hoch.
  • Das Abhängigkeitspotenzial von rosa Kokain ist sehr hoch.

Was ist pinkes Kokain?

Pink Cocain ist ein pink gefärbtes, auch unter den Namen „Tusi“ oder „Tucibi“ bekanntes, rauscherzeugendes Pulver. Es handelt sich um einen Drogencocktail mit wechselnder Zusammensetzung – von Ketamin über MDMA bis hin zu LSD und Opiaten können viele verschiedene Substanzen enthalten sein. Genau das macht die Wirkung so unvorhersehbar und die Einnahme so gefährlich. Lange Zeit war das pinke Kokain vor allem in Südamerika bekannt. Mittlerweile häufen sich die Funde auch in Deutschland.1

Ist pinkes Kokain in Deutschland legal?

Das harmlose Aussehen der pinkfarbenen Partydroge Pink Cocain täuscht. In der Regel setzt sie sich aus verschiedenen Stoffen zusammen, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Damit ist die Droge in Deutschland illegal: Sowohl die Herstellung als auch das Inverkehrbringen und der Handel können strafrechtlich belangt werden .

Welche Wirkstoffe enthält Pinkes Koks?

Der Name Pinkes Kokain lässt vermuten, dass die Droge tatsächlich Kokain enthält, dem ist jedoch nicht so. Auch die Bezeichnungen Tusi oder Tucibi sind irreführend, da sie auf den vermeintlichen Wirkstoff 2C-B hindeuten, der in der Regel ebenso wenig enthalten ist. Letztlich ist die Droge eine Mischung aus verschiedenen synthetischen Substanzen und gerade deshalb so gefährlich.

  • Wirkstoff 2C-B
    • Der Wirkstoff 2C-B wurde bereits in den 1970er Jahren das erste Mal synthetisiert. Es handelt sich um eine synthetische Droge, die neben euphorischen Effekten auch Halluzinationen hervorrufen kann. Sie wurde vor allem in der Rave- und Techno-Szene der 1990er Jahre populär. Die Beimengung von Farb- und Aromastoffen, die heute für die charakteristische pinke Farbe sorgt, erfolgte ursprünglich, um den unangenehmen Geschmack der chemischen Droge zu überdecken.2
  • Mögliche Wirkstoffzusammensetzungen
    • Im Laufe der Zeit wurde der Anteil von 2C-B im pinken Pulver immer kleiner. Aktuelle Auswertungen von Drogenproben zeigen, dass die Hauptwirkstoffe heute Ketamin und MDMA (häufig zusätzlich mit Koffein vermischt) sind. Doch es können auch andere Substanzen vorkommen. Dazu gehören unter anderem 3:
      • Kokain
      • Lidocain (Lokalanästhetikum)
      • Diphenhydramin (Schlafmittel)
      • Levamisol (Entwurmungsmittel für Tiere)
      • Paracetamol
      • Methylsulfonylmethan (Schwefelverbindung)
      • 3-Methylmethcathinon (neue psychoaktive Substanz)
      • Ibuprofen
      • Oxycodon
      • Tramadol
      • DMT (Halluzinogen)
      • Eutylon/bk-EBDB (neue psychoaktive Substanz)
      • Salicylsäuremethylester (pflanzlicher Inhaltsstoff)
      • Phenacetin (Fiebersenker)

Welche Wirkung hat pinkes Kokain?

Die Wirkung von pinkem Kokain lässt sich nur schwer bis gar nicht vorhersagen. Das liegt an der stark abweichenden Zusammensetzung der Pulver, die in den Handel gelangen. Gleichzeitig steigt das Risiko für gefährliche Nebenwirkungen und Überdosierungen.

  • Psychische Wirkung von Pink Cocain
    • Pinkes Kokain wird häufig als stimmungsaufhellend und aufputschend beschrieben. In vielen Proben wurden Substanzen wie MDMA, Ecstasy oder Amphetamine nachgewiesen, die typischerweise:
      • Euphorie und intensive Glücksgefühle hervorrufen
      • das Kontaktbedürfnis und Selbstvertrauen steigern
      • zu emotionaler Offenheit führen
    • Zugleich treten nicht selten halluzinatorische Effekte auf, etwa veränderte Sinneswahrnehmungen oder Dissoziation, insbesondere wenn Ketamin enthalten ist. Dieses wirkt zusätzlich beruhigend, was die stimulierenden Effekte anderer Inhaltsstoffe (z. B. MDMA) teilweise abmildern kann, allerdings mit unkalkulierbaren Wechselwirkungen.
  • Körperliche Wirkung von Pink Cocain
    • Die körperliche Wirkung hängt stark von der konkreten Zusammensetzung ab. Folgende Effekte sind typisch:
      • Stimulation des zentralen Nervensystems: gesteigerter Bewegungsdrang, Unruhe, Appetithemmung
      • Unterdrückung von Müdigkeit (durch Stimulanzien)
      • Sedierung und Schmerzlinderung durch Ketamin, das eigentlich als Narkosemittel eingesetzt wird, oder beigemischte Opioide wie Tramadol oder Oxycodon
      • Verändertes Schmerzempfinden, teils bis zur Gefühllosigkeit
  • Risiken und Nebenwirkungen von Pink Cocain
    • Die Liste der potenziellen Nebenwirkungen und Gefahren des Konsums ist lang: Viele der enthaltenen Substanzen haben gegenteilige Wirkeffekte, die für den Körper eine enorme Belastung darstellen. Noch gefährlicher wird es, wenn die Effekte sich gegenseitig verstärken. Dies kann zum Beispiel bei Ketamin und Opioiden der Fall sein, weil beide einen sedierenden Effekt haben und das Atemzentrum lähmen können. Eine solche Atemdepression kann unbehandelt zum Tod führen.
    • Mögliche Nebenwirkungen:
      • Herzrasen, Bluthochdruck, Schweißausbrüche
      • Verwirrtheit, Angstzustände, Panikattacken
      • Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufzusammenbruch
      • Halluzinationen, Realitätsverlust
      • Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle
    • Kritische Wechselwirkungen:
      • Kombinationen wie Ketamin + Opioide wirken dämpfend auf das Atemzentrum, was zu einer Atemdepression und unbehandelt zum Tod führen kann
      • Stimulanzien + Sedativa können das Herz-Kreislauf-System überfordern

Wie wird pinkes Koks konsumiert?

Die Drogenmischung wird als rosa Pulver verkauft und ähnlich wie Kokain geschnupft. Alternativ kann die Partydroge auch in Getränke gemischt und getrunken werden.

Pregabalin Entzugserscheinung: Frau mit Bauchkrämpfen hält sich ihren Bauch
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Woran erkennt man eine Überdosis von pinkem Kokain?

Eine Überdosis kann sich auf unterschiedliche Arten zeigen – abhängig von der konkreten Mischung, die im Drogencocktail enthalten ist. Kritisch sind Anzeichen wie Übelkeit und Erbrechen, starkes Herzrasen und Schweißausbrüche, Krampfanfälle, Bewusstseinstrübungen und Bewusstlosigkeit oder Atemprobleme. Sollte es zu einer Überdosis kommen, kann eine notfallmedizinische Versorgung entscheidend sein.

Kann man von pinkem Kokain abhängig werden?

Verschiedene Drug Tests, also Untersuchungen konkreter Proben, haben gezeigt, dass Pink Kokain zahlreiche unterschiedliche Wirkstoffe enthalten kann, die abhängig machen können. Dazu gehören nicht nur Ketamin und Ecstasy, sondern auch Kokain, Amphetamine und Methamphetamin, Opiate und 2C-B. Wie schnell eine Abhängigkeit eintritt, hängt von der konkreten Mischung und der Konsummenge ab.

FAQ zu „Pink Cocain“

  • Enthält Tusi Fentanyl?
    • Bisherige Untersuchungen von Proben haben noch kein Fentanyl nachweisen können. Die Polizei warnt jedoch heute schon vor der Einnahme des Drogencocktails, weil zu befürchten ist, dass das hochwirksame Opiat zukünftig auch eine Rolle bei der pinken Partydroge spielen könnte. Fentanyl ist ein sehr günstiges und daher sehr beliebtes Streckmittel. Sollte der Wirkstoff dem rosa Partypulver beigemischt werden, würde die Droge noch gefährlicher werden.
  • Wie lange hält die Wirkung von pinkem Kokain?
    • Wie lange die Wirkung von pinkem Kokain anhält, hängt davon ab, welche psychoaktiven Substanzen enthalten sind und in welchem Mischungsverhältnis sie vorkommen. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass der Rausch mehrere Stunden anhalten kann. Unangenehme Nebenwirkungen können auch darüber hinaus andauern.
  • Was sollte man beim Konsum der pinken Droge unbedingt vermeiden?
    • Auf keinen Fall sollte die pinke Droge mit weiteren Rauschmitteln kombiniert werden. Hierzu gehören nicht nur illegale Suchtmittel, sondern auch Alkohol, weil er die dämpfende Wirkung auf das Atemzentrum verstärken und in Kombination mit dem oftmals enthaltenen Ketamin lebensgefährlich wirken kann. Noch riskanter wird es, wenn zusätzlich Opioide im Spiel sind.
  • Welche Langzeitschäden drohen bei Tusi bzw. Tucibi?
    • Nebenwirkungen und Folgeschäden lassen sich nur anhand der möglichen, enthaltenen Wirkstoffe, z. B. Ketamin, MDMA, Amphetamine, Opioide etc. abschätzen. Ketamin kann bei langfristigem Missbrauch bei Konsumenten zu Hirnschädigungen führen.4 Es ist außerdem davon auszugehen, dass sich das Schadpotenzial der einzelnen Stoffe beim Mischkonsum noch vergrößert.
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Quellenliste

1 Pfäfflin, Phillip „Neue bunte Partydroge Pink Kokain in Schorndorf beschlagnahmt“, SWR Aktuell vom 21.06.2024, https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/pink-kokain-drogen-fund-schorndorf-100.html (Datum des Zugriffs: 19.05.2025)

2 Barbaro, L. & Bouchard J. L. (2024). What Is Pink Cocaine? The Dark Reality behind a Colorful Name. Journal of Medicinal Chemistry, 67, 23, 20733-20636. https://doi.org/10.1021/acs.jmedchem.4c02821, https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.jmedchem.4c02821 (Datum des Zugriffs: 19.05.2025)

3 Drugsdata.org, Drug Test results for: Tulsi, https://www.drugsdata.org/results.php?sort=DatePublishedU+desc&start=0&a=&s=tusi&m1=-1&m2=-1&sold_as_ecstasy=both&datefield=tested&max=2000 (Datum des Zugriffs: 19.05.2025)

Strous JFM, Weeland CJ, van der Draai FA, Daams JG, Denys D, Lok A, Schoevers RA, Figee M. Brain Changes Associated With Long-Term Ketamine Abuse, A Systematic Review. Front Neuroanat. 2022 Mar 18;16:795231. doi: 10.3389/fnana.2022.795231. PMID: 35370568; PMCID: PMC8972190, https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8972190/ (Datum des Zugriffs: 19.05.2025)