Wie läuft eine Suchtberatung ab?
Das Ziel einer Suchtberatung ist es, Betroffene möglichst zielführend in ihrer aktuellen Lebenssituation abzuholen. Deshalb werden im Zusammenhang mit Alkohol-, Drogen- und Medikamentensucht vorzugsweise sogenannte niedrigschwellige Angebote bereitgestellt. Das bedeutet, dass die Hemmschwelle bzw. das geforderte Aktivitätslevel durch den Teilnehmer so gering wie möglich sein soll. Daher werden zusätzlich zu offenen Beratungssprechstunden vor Ort, immer häufiger auch Online-Sprechstunden angeboten. Daneben existieren Angebote wie spezielle Hotlines. Hier ist die Hürde, die Betroffene nehmen müssen, deutlich geringer als bei einem Vor-Ort-Termin.
Ablauf einer Suchtberatung
Unabhängig davon, ob Suchtkranke sich für eine Suchtberatung vor Ort oder eine Online-Sprechstunde entscheiden – Ziel und Ablauf der Beratung folgen einer klaren Struktur. Die konkreten Themen werden allerdings individuell angepasst.
- 1. Informations- und Kennenlernphase
- Im ersten Gespräch mit dem Berater geht es zunächst darum, einander besser kennenzulernen und die Grundbasis der Zusammenarbeit festzulegen. Sie selbst oder Ihr Angehöriger geben vor, was Sie sich von dem Angebot erhoffen und welche Ziele erreicht werden sollen. Der Berater wiederum informiert über die Möglichkeiten, die eine Beratung bieten kann. Im Laufe des Gesprächs wird klar definiert, wie die Ziele in Bezug auf den Konsum von Alkohol, Drogen und Medikamenten erreicht werden können. Häufig tauchen dabei die folgenden Fragen auf:
- Soll eine ambulante oder stationäre Therapie in Angriff genommen werden?
- Ist Hilfe bei der Antragstellung und Vermittlung notwendig?
- Sollen die Angehörigen in die Behandlung integriert werden?
- Ist die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe erwünscht?
- 2. Vermittlung und Antragstellung
- Wenn Sie sich dazu entscheiden, im Rahmen einer professionellen Therapie stationär oder ambulant zu entziehen und eine Entwöhnungstherapie (Suchtrehabilitation) zu beanspruchen, hilft Ihnen Ihr Berater dabei, die passende Klinik bzw. das passende Angebot für eine ambulante Behandlung zu finden. Ebenso wird das erforderliche Gutachten bzw. der Sozialbericht erstellt.
- 3. Hilfe bei der ambulanten Nachsorge
- Sie haben mit dem Konsum von Drogen, Alkohol oder anderen Suchtmitteln aufgehört und brauchen nun Unterstützung, um nicht wieder rückfällig zu werden? Auch wenn Sie sich gegen eine qualifizierte Therapie in einem Krankenhaus oder einem ambulanten Therapiezentrum entscheiden, können Sie bei einer Suchtberatungsstelle Hilfe finden, beispielsweise durch die Vermittlung von Selbsthilfegruppen, Gesprächskreisen und sonstigen weiterführenden Angeboten.