Wie hängen bipolare Störung und Alkohol zusammen?
Patienten mit einer bipolaren Störung leiden oft extrem unter den manischen und depressiven Episoden. Insbesondere der Absturz von der Manie, in der sie eine Phase voller Tatendrang und Euphorie erlebt haben, in die Depression ist sehr hart. Viele Betroffene versuchen deshalb verstärkt in der depressiven Phase, ihre Stimmung mit Alkohol und anderen Rauschmitteln zu heben.
Häufigkeit einer Alkoholsucht bei bipolarer Störung
Die Alkoholabhängigkeit ist eine der häufigsten Komorbiditäten bei Patienten mit einer bipolaren Störung. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung kommt sie hier dreimal so oft vor. Es ist davon auszugehen, dass etwa 30 Prozent aller Menschen mit einer bipolaren Störung auch eine Alkoholkonsumstörung aufweisen6. Besonders hoch ist das Risiko bei Patienten, die stationär behandelt werden.
Bipolare Störung häufig als primäre Diagnose
Der Zusammenhang zwischen einer Abhängigkeit von Alkohol und einer bipolaren Störung funktioniert nicht nur in eine Richtung. Allerdings gibt es signifikant mehr Menschen, bei denen erst eine bipolare Störung und dann eine Alkoholabhängigkeit diagnostiziert wurde, als Menschen, bei denen im Anschluss an die Diagnose Alkoholabhängigkeit eine bipolare Störung folgte.