Vape Sucht

Wichtiges in 30 sec.

  • Vapes verdampfen (nikotinhaltige) Flüssigkeit und gelten als „Alternative“ zum Rauchen.
  • E-Zigaretten werden vor allem von Jugendlichen und jungen Erwachsenen konsumiert.
  • Ähnlich wie beim Verbrennen von Tabak kann durch das enthaltene Nikotin schnell eine Sucht entstehen.
  • Aufgrund der zahlreichen potenziell gefährlichen Inhaltsstoffe besteht auch beim Vapen ein starkes Gesundheitsrisiko.
  • Beim Entzug können unangenehme Symptome auftreten, die oft dazu führen, dass weiterkonsumiert wird.

Süchtig was nun?

Die ersten Schritte in ein besseres Leben.

Machen Vapes abhängig?

Im Vergleich zu klassischen Zigaretten galten elektronische Zigaretten (Vapes) lange als weniger gesundheitsschädlich. Vor allem bei jüngeren Menschen sind die E-Zigaretten deshalb beliebt. Tatsächlich ist das Risiko für eine Abhängigkeit bei nikotinhaltigen Liquids hoch – genauso wie die Gesundheitsgefahren.

Vapes: Welche Inhaltsstoffe machen abhängig?

Das in vielen Liquids enthaltene Nikotin ist der Hauptfaktor für die Abhängigkeitsentwicklung bei E-Zigaretten. Die Substanz zählt generell zu den am stärksten suchterzeugenden Wirkstoffen – und wirkt in elektronischen Zigaretten ebenso suchtfördernd wie in herkömmlichen Tabakprodukten. Daher ist es sehr fraglich, ob E-Zigaretten eine geeignete Hilfe sind, um mit dem Rauchen aufzuhören.

Vape von Rauch umgeben
Vape von Rauch umgeben

Wer ist gefährdet, von Vapes abhängig zu werden?

Aufgrund aromatisierter Liquids und einer fröhlichen Farbgebung haben sich Vapes regelrecht zum Lifestyleprodukt entwickelt, das vor allem bei Jugendlichen beliebt ist. 1 Studien weisen darauf hin, dass immer mehr junge Menschen über den Konsum von E-Zigaretten zum Nikotinkonsum und damit in die Vape-Sucht geraten.2 Darüber hinaus scheint das Dampfen im Jugendalter später im Leben das Rauchen zu begünstigen.3

Wie erkennt man eine Abhängigkeit von Vapes?

Eine Abhängigkeit von E-Zigaretten zeigt sich im Grunde durch dieselben Anzeichen wie eine klassische Nikotinabhängigkeit. Dabei lassen sich allgemeine Merkmale einer Sucht von spezifischen körperlichen und psychischen Symptomen unterscheiden.

  • Typische Sucht-Anzeichen
    • • Kaum überwindbares Verlangen nach dem Konsum
    • • Entzugserscheinungen beim Dampfstopp
    • • Gedanken und Gefühle drehen sich zunehmend um das Dampfen
    • • Steigerung der täglich konsumierten Menge
    • • Abnehmende Kontrolle über die Konsummenge
    • • Fortsetzung des Dampfens, trotz bereits eingetretener negativer Folgen
  • Körperliche und psychische Symptome
    • Eine Vape-Sucht bzw. eine Nikotinabhängigkeit zeigt sich körperlich und psychisch: Wenn sich das Dampfen zeitlich verschiebt, machen sich Unruhe und Angespanntheit breit. Betroffene reagieren gereizt, vielleicht bemerken sie auch ein Zittern in den Händen, bekommen Kopfschmerzen oder können sich schlecht konzentrieren. Sobald dann wieder gedampft wird, lassen die Entzugserscheinungen nach.

Welche gesundheitlichen Folgen kann das Vapen haben?

Die Abhängigkeit von Nikotin bringt zahlreiche negative Folgen mit sich – das ist bei einer Vape Sucht kaum anders als beim klassischen Rauchen. Nikotin ist für eine schlechtere Durchblutung verantwortlich. Das betrifft die Extremitäten genauso wie innere Organe. Eine Folge können Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Zudem ist Nikotin in der Schwangerschaft sehr schädlich. Überdies sind dauerhaft ungünstige Veränderungen im Gehirn möglich.

Aschenbecher mit Zigaretten
Aschenbecher mit Zigaretten

Ist Verdampfen von Nikotin weniger schädlich als Rauchen?

Oft wird das Bild vermittelt, Vapen wäre weniger gefährlich als wenn man Tabakzigaretten raucht. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass viele schädliche Folgen des Rauchens durch das Verbrennen bzw. Inhalieren von Tabak entstehen. Neuere Forschungen zeigen, dass die Risiken für den Körper beim Verdampfen von Nikotin nicht unbedingt geringer sind. Laut den Ergebnissen einer Studie aus den USA besteht beim Polykonsum (Rauchen und Vapen) sogar ein höheres Lungenkrebsrisiko.4 Gefährlich sind auch die in E-Zigaretten und Heizelementen enthaltenen Inhaltsstoffe sowie deren Zerfallsprodukte, die noch unzureichend erforscht sind.5 Deshalb ist eine pauschale Aussage, eine Vape-Sucht wäre weniger schädlich als eine Abhängigkeit von herkömmlichen Zigaretten, falsch.

Wie kann man mit dem Vapen aufhören?

Wer eine Vape-Sucht loswerden möchte, kann sich grundsätzlich an denselben Methoden wie beim klassischen Rauchstopp orientieren. Häufig reichen Willensstärke und Motivation jedoch nicht aus, um die Abhängigkeit von Vapes zu überwinden. Generell ist die Forschungslage aktuell noch recht dünn. Medizinische Studien zeigen, dass Nikotin-Partialagonisten wie Vareniclin gegebenenfalls hilfreich sein könnten. Bei Jugendlichen könnten Interventionsstrategien unterstützen.6

Frau, die sich schmerzhaft an den Kopf fasst
Frau, die sich schmerzhaft an den Kopf fasst

Gibt es Entzugserscheinungen bei einer Vape-Sucht?

Da Konsumenten in erster Linie vom enthaltenen Nikotin süchtig werden, unterscheiden sich mögliche Entzugserscheinungen kaum von denen bei klassischen Zigaretten. Typisch sind:

  • Unruhe
  • Schweißausbrüche
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Reizbarkeit
  • gesteigerter Appetit
  • Angst und depressive Verstimmung

Vorteile eines Vape-freien Lebens

Die Flüssigkeiten und das Aroma in Mehrweg- und Einweg-E-Zigaretten können gefährliche Stoffe enthalten, die nicht nur süchtig machen, sondern auch Gesundheitsschäden hervorrufen können. Wer den Konsum unterbricht, senkt das Risiko für Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hirnschäden und weitere Gefahren. Darüber hinaus spart der Verzicht auf Vapen Geld.

FAQ zum Thema Vapes & Sucht

 

  • Was passiert bei zu viel Vapen?
    • Nikotin ist ein starkes Toxin, das bei Überdosierung tödlich sein kann. Deshalb sind auch E-Zigaretten, die mehr als 2 ml Flüssigkeit enthalten, in Deutschland verboten. Das Risiko einer Überdosierung wäre hier zu groß. Eine Vergiftung zeigt sich an Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen, Schwindel, Zittern und Durchfall.
  • Wie lange dauert der Entzug von Vapes?
    • Ähnlich wie bei Tabak können Entzugssymptome beim Vape-Stopp sehr unangenehm sein. Sie dauern in der Regel jedoch nur kurz an. Das Verlangen nach dem Dampfen lässt wie bei herkömmlichen Tabakzigaretten schon nach zwei bis drei Tagen nach. Auch Schwindel, Erschöpfung und Husten sind oft schon nach wenigen Tagen vorbei. Reizbarkeit und depressive Verstimmungen können wiederum zwei bis vier Wochen anhalten.
  • Warum sind Vapes so gefährlich?
    • Die Auswirkungen des Dampfens auf die Gesundheit sind noch nicht umfassend untersucht. Erste Forschungen zeigen jedoch schon, dass die E-Zigaretten keineswegs harmlos sind. Das ist insbesondere für Jugendliche fatal: Die fruchtigen Aromen und poppigen Farben der Vapes vermitteln den Eindruck von Lifestyleprodukten und locken immer mehr junge Menschen in die Nikotinsucht. Vor allem für Kinder und Jugendliche kann das extrem schädlich sein und hohe Gesundheitsrisiken bergen.
Suchen & Finden

Suchtklinik suchen

Umkreis

Quellenliste

1 Hanewinkel R, Hansen J: Trends in and risk factors for nicotine consumption in childhood and adolescence—findings of the “Prevention Radar,” a survey study in German schools, 2016–2024. Dtsch Arztebl Int 2024; 121: 779–80. DOI: 10.3238/arztebl.m2024.0158, https://www.aerzteblatt.de/archiv/trends-und-risikofaktoren-des-nikotinkonsums-im-kindes-und-jugendalter-1e81caa1-f49e-4309-bd7b-f447cbfbdeb9  (Datum des Zugriffs: 07.04.2025)

2 Sanford BT, Brownstein NC, Baker NL, Palmer AM, Smith TT, Rojewski AM, Toll BA. Shift From Smoking Cigarettes to Vaping Nicotine in Young Adults. JAMA Intern Med. 2024 Jan 1;184(1):106-108. doi: 10.1001/jamainternmed.2023.5239, https://jamanetwork.com/journals/jamainternalmedicine/fullarticle/2811339(Datum des Zugriffs: 07.04.2025)

3 Kelly BC, Vuolo M, Maggs J, et al. E-cigarette use among early adolescent tobacco cigarette smokers: testing the disruption and entrenchment hypotheses in two longitudinal cohorts. Tobacco Control 2024;33:497-502. https://tobaccocontrol.bmj.com/content/33/4/497 (Datum des Zugriffs: 07.04.2025)

4 Bittoni MA, Carbone DP, Harris RE (2024) Vaping, Smoking and Lung Cancer Risk. J Oncol Res Ther 9: 10229. https://doi.org/10.29011/2574-710X.10229, https://www.gavinpublishers.com/article/view/vaping-smoking-and-lung-cancer-risk  (Datum des Zugriffs: 07.04.2025)

5 Meyer, Rüdiger „Toxine in E-Zigaretten: Erhöhte Krebsmortalität bei vapenden Ex-Rauchern“, In: Dtsch Arztebl 2024; 121(17): [16]; DOI: 10.3238/PersPneumo.2024.08.23.04, https://www.aerzteblatt.de/archiv/toxine-in-e-zigaretten-erhoehte-krebsmortalitaet-bei-vapenden-ex-rauchern-0bc9310c-6eb8-41dd-bedd-682a33075987 (Datum des Zugriffs: 07.04.2025)

6 Butler AR, Lindson N, Livingstone-Banks J, Notley C, Turner T, Rigotti NA, Fanshawe TR, Dawkins L, Begh R, Wu AD, Brose L, Conde M, Simonavičius E, Hartmann-Boyce J. Interventions for quitting vaping. Cochrane Database of Systematic Reviews 2025, Issue 1. Art. No.: CD016058. DOI: 10.1002/14651858.CD016058.pub2. Accessed 20 February 2025, https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD016058.pub2/full (Datum des Zugriffs: 07.04.2025)