HHC-Wirkung

Wichtiges in 30 sec.

  • HHC ist ein halbsynthetisches Cannabinoid.
  • Seit dem 27.06.2024 sind Herstellung und Verkauf von HHC in Deutschland illegal.
  • Die Wirkung ähnelt der von THC.
  • Nebenwirkungen und Vergiftungen sind möglich.
  • Es besteht eine Abhängigkeitsrisiko.
  • Seit dem Verbot drängen neue, modifizierte HHC-Produkte auf den Markt.

Was ist HHC (Hexahydrocannabinol)?

HHC ist die Kurzbezeichnung für Hexahydrocannabinol, ein halbsynthetisch hergestelltes Cannabinoid. Die HHC-Wirkung ähnelt der von THC. Produkte mit HHC wurden bis zum Verbot als erlaubte Alternative zu THC beworben. Die Droge wurde beispielsweise als Zusatz in Gummibärchen oder als Liquid für Vapes verkauft.

Ist HHC in Deutschland legal?

HHC war bis zum 27.Juni 2024 in Deutschland legal. Da es sich um ein halbsynthetisches Cannabinoid handelt, wurde es vom Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) bis Juni 2024 nicht erfasst. Dieses bezog sich bis dahin lediglich auf vollsynthetische Cannabinoide. Durch eine Erweiterung des Gesetzes fällt die HHC-Droge nun ebenfalls unter das Gesetz. Handel und Herstellung sind nun illegal.

Mittlerweile gibt es synthetische Modifikationen von HHC wie 10-OH-HHC, die (noch) nicht unter das NpSG oder das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) fallen. Da sie keinerlei Regularien unterliegen, bergen Sie ein hohes Risiko für unvorhergesehene Wirkungen und sollten keinesfalls konsumiert werden!

Wie unterscheidet sich HHC von THC und CBD?

THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) sind Stoffe, die natürlicherweise in Cannabispflanzen (Hanf) vorkommen. Auch HHC kann als Zersetzungsprodukt in Hanfpflanzen entstehen. Alle drei Stoffe unterscheiden sich jedoch hinsichtlich ihrer Struktur sowie in Bezug auf die Wirkung.

  • THC
    • THC (eigentlich Delta-9-Tetrahydrocannabinol) ist das wohl bekannteste natürliche Cannabinoid der Hanfpflanze und kommt vor allem im Harz der Pflanze vor. Es besitzt eine psychoaktive Wirkung mit entspannenden und stimmungssteigernden bis hin zu euphorischen Effekten. Zahlreiche Nebenwirkungen sind möglich und es besteht die Gefahr einer Abhängigkeit. Durch die Änderung des Cannabisgesetzes sind Besitz, privater Anbau und Konsum seit April 2024 unter bestimmten Umständen erlaubt.
  • CBD
    • CBD ist ein natürlich in der Hanfpflanze vorkommendes Cannabinoid ohne rauscherzeugende Wirkung. Studien zeigen, dass die Substanz positive therapeutische Auswirkungen auf bestimmte Krankheitsbilder wie zum Beispiel Epilepsie oder Parkinson haben kann.1 Weitere Forschungen für eine sichere Nutzung des Wirkstoffs werden empfohlen. Als Wirkstoff wird CBD unter anderem als Öl vertrieben. Es soll angstlösend und schmerzstillend wirken. Belege für diese Wirksamkeit fehlen jedoch noch.
  • HHC
    • HHC kommt als natürliche Substanz in der Cannabispflanze nur in sehr geringen Mengen vor. Es ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um Abbauprodukte von THC handelt. Die Droge HHC wird deshalb halbsynthetisch hergestellt. Das bedeutet, dass ein natürliches Ausgangsprodukt verwendet wird, um die Substanz hieraus chemisch zu fertigen. Die genauen Herstellungsprozesse sind unklar. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Cannabidiol als Ausgangsstoff dient. Anders als CBD besitzt HHC, insbesondere β-HHC, eine psychoaktive, rauscherzeugende Wirkung.

Welcher Wirkstoff ist in der HHC-Droge enthalten?

Hexahydrocannabinol bzw. HHC ist nicht nur der Name für die Droge, sondern auch die Bezeichnung des enthaltenen Wirkstoffs. Es handelt sich hierbei um ein halbsynthetisches Cannabinoid. Cannabinoide wiederum sind pharmakologisch aktive Substanzen, die an bestimmte Cannabinoid-Rezeptoren im menschlichen Körper binden. Das trifft auch auf HHC zu.3 Neben pflanzlichen Cannabinoiden existieren körpereigene Cannabinoide und synthetische Cannabinoide.

Welche Wirkung hat HHC?

Breit angelegte Untersuchungen zur HHC-Wirkung fehlen bislang. Dies liegt unter anderem daran, dass die cannabisähnliche Droge erst in den 2020er Jahren großflächig auf dem Markt vorgestellt wurde. Angaben zu körperlichen und/oder psychischen Effekten des Konsums stammen daher vorrangig aus Erfahrungsberichten von Konsumenten.

  • HHC-Wirkung auf die Psyche
    • Konsumenten beschreiben eine ähnliche Wirkung auf die Psyche wie bei Tetrahydrocannabinol. Die Einnahme scheint Angst und Anspannung zu reduzieren. Zudem kann es zu einer entspannten bis euphorisierten Stimmung kommen.
  • HHC-Wirkung auf den Körper
    • Auf der körperlichen Ebene steht vor allem die vermeintlich schmerzstillende Wirkung von HHC im Fokus. Konsumenten berichten, dass sie nach der Einnahme weniger Schmerzen verspürt haben. Allerdings ist hierbei zu berücksichtigen, dass es für diese HHC-Wirkung bislang keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz gibt.
  • HHC-Nebenwirkungen
    • Neben den als positiv wahrgenommenen Effekten, kann der Konsum auch gegenteilige Effekte auslösen, genauso wie beim Konsum anderer Cannabinoide. Hierzu gehören unter anderem Schwindel, Müdigkeit, kognitive Beeinträchtigungen sowie Angst- und Panikattacken. Darüber hinaus muss man, wie bei THC, von einer Toleranzentwicklung ausgehen, was die Gefahr für die Ausbildung einer Abhängigkeit und das Auftreten von Entzugssymptomen nach Absetzen des Rauschmittels erhöht.

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Welche HHC-Risiken gibt es?

Neben den bekannten Nebenwirkungen und der Gefahr einer Abhängigkeit kann es aufgrund der Neuartigkeit der Droge zu bislang noch unbekannten Nebenwirkungen kommen. Darüber hinaus sind die Langzeitwirkungen des Konsums bislang noch nicht erforscht. Bedingt durch die synthetische Herstellung besteht das Risiko von Verunreinigungen der Droge mit potenziell gesundheitsschädlichen Stoffen. Die im Vergleich zu THC schwer vorherzusagende Wirkung birgt das Risiko für eine Überdosierung.

Wie wird die HHC-Droge konsumiert?

Die HHC-Droge wurde bis vor kurzem online und in stationären Geschäften unter anderem in Form von Vapes oder als Zusatz in Lebensmitteln (Edibles) angeboten, z. B. bei Süßigkeiten wie Gummibärchen. Das Rauschmittel wird also entweder geraucht oder gegessen. Der Wirkeintritt ist beim Rauchen schon nach wenigen Minuten festzustellen. Beim Verzehr treten die berauschenden Effekte zeitverzögert ein.

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Woran erkennt man eine Vergiftung mit HHC?

Über Vergiftungsfälle ist bislang noch wenig bekannt. Aus Tschechien sind Fälle publik geworden, bei denen Kinder nach dem Genuss von HHC-Gummibärchen mit Vergiftungserscheinungen stationär behandelt werden mussten. Eine französische Studie deutet an, dass die Anzeichen einer HHC-Vergiftung denen einer THC-Vergiftung ähneln. Die Symptome zeigen sich überwiegend neurologisch, in Form von Herz-Kreislauf-Problemen, durch Magen-Darmbeschwerden und psychiatrische Symptomatiken.4

Kann man von HHC abhängig werden?

Ähnlich wie das in Cannabis vorkommende THC kann auch HHC eine Abhängigkeit auslösen. Ob und wie schnell sich eine solche ausbildet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Häufigkeit der Einnahme und Dosierung sind dabei entscheidende Größen.

FAQ „HHC-Droge und deren Wirkung“

  • Was passiert bei zu viel HHC?
    • Eine Überdosierung von HHC ist möglich und kann mit belastenden Nebenwirkungen wie Herzrasen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen einhergehen. Auch Bewusstseinstrübungen können vorkommen. Gegebenenfalls ist eine medizinische Behandlung erforderlich.
  • Wie lange wirkt das High von HCC?
    • Grundsätzlich ist von einer mehrstündigen Rauschdauer auszugehen. Konkrete Angaben zu Wirkungsstärke und -dauer sind bislang nicht möglich, da Langzeitstudien fehlen. Darüber hinaus kann es von Person zu Person Unterschiede in der Wirkungsdauer geben. Auch die Dosierung und die Konsumform spielen eine Rolle.
  • Was tun bei Überdosis HCC?
    • Sollte es zu einer akuten Überdosierung mit Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen oder Bewusstseinsstörungen kommen, ist schnelle Hilfe angeraten. Auf keinen Fall sollte man die betreffende Person allein lassen. Der Notarzt sollte verständigt werden, da gegebenenfalls eine stationäre Behandlung erforderlich ist. Wenn möglich, sollte versucht werden, die betroffene Person bis zum Eintreffen des Notarztes wachzuhalten und zu beruhigen.
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Quellenliste

1 Bilbao, A., Spanagel, R. Medical cannabinoids: a pharmacology-based systematic review and meta-analysis for all relevant medical indications. BMC Med 20, 259 (2022). https://doi.org/10.1186/s12916-022-02459-1, https://bmcmedicine.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12916-022-02459-1 (Datum des Zugriffs: 29.10.2024)

2 Bundesinstitut für Risikobewertung „Hexahydrocannabinol (HHC) in Lebensmitteln: Hinweise auf psychoaktive Wirkungen“, Stellungnahme 044/2023, 5. Oktober 2023, S. 3,  doi https://doi.org/10.17590/20231005-165839-0, https://www.bfr.bund.de/cm/343/hexahydrocannabinol-hhc-in-lebensmitteln-hinweise-auf-psychoaktive-wirkungen.pdf (Datum des Zugriffs: 29.10.2024)

3 Nasrallah, Daniel et al. „Studies Pertaining to the Emerging Cannabinoid Hexahydrocannabinol (HHC)“, In: ACS Chemical Biology, Vol 18/Issue 9, 14. August 2023, https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acschembio.3c00254 (Datum des Zugriffs: 29.10.2024)

4 Labadie, Magali et al. „Intoxications par l’hexahydrocannabinol : données des centres antipoison français 2021–2023“, In: Toxicologie Analytique et Clinique, Volume 35, Issue 3, Supplement, Oktober 2023, S. 75, https://doi.org/10.1016/j.toxac.2023.08.019, https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2352007823001853 (Datum des Zugriffs: 29.10.2024)