Wie gefährlich ist eine Cannabis-Abhängigkeit?
Nicht nur das Risiko einer Abhängigkeit wird beim Cannabiskonsum unterschätzt – auch die Kurz- und Langzeitfolgen des Konsums sind, wie oben bereits angedeutet, deutlich weniger harmlos, als die meisten Konsumenten annehmen. Tatsächlich ist die Liste der Nebenwirkungen, die ein Cannabis-Konsum haben kann, lang und vielseitig.
Kurzzeitfolgen des Cannabiskonsums
Nach Cannabis kann man folgende Nebenwirkungen entwickeln:
- Panikattacken
- Halluzinationen
- Wahnvorstellungen
- Brechreiz
- Verzögerten Reaktionszeiten
- Verhaltens-, Bewusstseins- oder Wahrnehmungsstörungen
- Bindehautrötungen
- Mundtrockenheit
- Heißhungerattacken
Es kann aber bereits beim ersten Joint schon zu einer vollausgeprägten Psychose kommen. Vor einer Psychose ist der Konsument nie sicher. Diese kann beim ersten, zehnten oder tausendsten Joint auftreten.
Langzeitfolgen des Cannabiskonsums
Wer regelmäßig Cannabis in Form von Marihuana oder Haschisch konsumiert, riskiert eine psychische Abhängigkeit. Mit Blick auf die neuen Cannabis-Züchtungen kann davon ausgegangen werden, dass die verstärkte Wirkung ein noch größeres Abhängigkeitsrisiko mitbringt. Unabhängig davon, gibt es auch abseits der Sucht viele negative Folgen des dauerhaften Cannabiskonsums:
- Cannabissüchtige ziehen sich häufig aus dem normalen gesellschaftlichen Leben zurück. Sie verlieren das Interesse an sozialen Interaktionen oder Hobbys und rutschen immer stärker in die Isolation. Nichts macht mehr Freude; der betroffenen Person ist im Grunde alles egal. Hier spricht man auch von einem amotivationalen Syndrom.
- Oft bilden sich psychische Erkrankungen wie Depressionen, Psychosen (Cannabis-Psychose) und eine erhöhte Suizidgefährdung aus.
- Der langjährige Genuss der Droge schädigt das Erinnerungsvermögen und die Konzentrationsfähigkeit. Im Rahmen von MRT-Untersuchungen wurde erwiesen, dass sich Gehirnstrukturen unter dem Einfluss der pflanzlichen Substanz dauerhaft verändern. Das hat unter anderem zur Folge, dass der IQ von Cannabiskonsumenten sinkt. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche, deren Gehirn sich noch in der Entwicklung befindet.
- Langzeitkonsumenten müssen mit einem erhöhten Krebsrisiko und einer gesteigerten Gefahr für chronische Lungenerkrankungen rechnen. Darüber hinaus ist die Sterberate bei Dauerkonsumenten viermal so hoch als bei Menschen, die kein Cannabis zu sich nehmen.
Die Cannabis-Sucht-Folgen beeinflussen Betroffene entsprechend psychisch, körperlich sowie auch sozial / gesellschaftlich. Darüber hinaus sollte nicht vergessen werden, dass auch die Angehörigen der Suchtpatienten leiden. Eltern, Kinder, Freunde oder der Partner – sie alle werden unfreiwillig Teil der Suchthistorie und müssen die belastenden Folgen der Suchterkrankung mittragen.