Für gewöhnlich verläuft ein Rauschzustand mit dieser Droge nach einem bestimmten Muster. Zunächst erfolgt das High, bei dem Euphorie, Leistungsfähigkeit und gegebenenfalls auch Halluzinationen auftreten. Mit dem Eintritt in die zweite Phase, klingt das Hoch ab und macht Platz für negative Emotionen, zu denen Ängste, aber auch paranoide Gedanken und Gefühle gehören. In der dritten Phase kommt es in der Folge schließlich zu großer Niedergeschlagenheit, Erschöpfungszuständen und teilweise sogar zu Suizidgedanken.
Woher stammt Kokain?
Gewonnen wird die Droge aus dem südamerikanischen Cocastrauch, der zur Familie der Rotholzgewächse gehört. Bereits vor mehreren tausend Jahren kultivierten die indigenen Bevölkerungsgruppen den Cocastrauch. Sie kauten dessen Blätter im Rahmen ritueller Bräuche oder verbrannten sie während verschiedener Zeremonien. Durch die spanischen Eroberer wurde die ursprünglich stark begrenzte Verwendung der Coca-Blätter schließlich schnell ausgeweitet. So kauten bald große Teile der Bevölkerung und der Eroberer regelmäßig auf den Blättern. Sie hatten bemerkt, dass die darin enthaltenen Stoffe Hungergefühle vertrieben und dafür sorgten, dass auch harte körperliche Arbeit plötzlich leichter von der Hand ging.
Zusammen mit den Schiffen der Eroberer gelangten die Coca-Pflanzen schließlich in andere Teile der Welt, wo sie ebenfalls kultiviert wurden. In Europa hingegen ging man dazu über, die Wirkungsweisen und Inhaltsstoffe der faszinierenden Pflanze aus Übersee wissenschaftlich zu untersuchen. Nachdem die aktiven Komponenten in den 1850er Jahren analysiert und isoliert worden waren, begann man Kokain vielseitig vor allem im medizinischen Bereich einzusetzen. Man glaubte zahlreiche Krankheiten wie Asthma, Heuschnupfen oder Depressionen mit Koks lindern zu können. Auch Sigmund Freud war von der Wirkung des Stimulans begeistert und beschrieb seine Beobachtungen dazu in wissenschaftlichen Schriften. In den USA wurde der Extrakt aus der Coca-Pflanze sogar für die Herstellung des Getränks Coca-Cola verwendet. Erst um 1900 herum wurden die verschiedenen Risiken bekannt, was wiederum im 20. Jahrhundert dazu führte, dass der Wirkstoff offiziell verboten wurde. Seit den 1970er und 1980er Jahren ist das Pulver vor allem als Leistungs-, Party- und Luxusdroge bekannt. Nicht nur in amerikanischen Großstädten wie New York und Los Angeles, sondern auch in Europa sind die Konsumraten seit Jahren besorgniserregend hoch.
Heute stammen die größten Teile des auf dem Schwarzmarkt befindlichen Kokains aus Südamerika. Insbesondere Bolivien, Peru und Kolumbien sind als Hauptanbauländer des Coca-Strauchs sowie für die Kokainherstellung bekannt. Jährlich werden mehrere Tonnen Kokain hergestellt und in die verschiedensten Länder der Welt geliefert. Verantwortlich für den Anbau, die Ernte, die Kokain-Gewinnung und den anschließenden Transport in die Absatzländer sind die Drogenkartelle der jeweiligen Länder. Der Kokainhandel ist ein blutiges Geschäft, das jährlich nicht nur unter den Konsumenten zahlreiche Todesopfer fordert.