Was kann man gegen die Entzugserscheinungen nach dem Rauchstopp tun?
Die Nebenwirkungen sind in den ersten Tagen nach der letzten Zigarette meist am unangenehmsten. Es gibt jedoch viele Tipps und Hilfsmittel, mit denen die Raucherentwöhnung leichter gelingt.
Übergangsweise Einnahme von Medikamenten
Insbesondere für Raucher mit stark ausgeprägter Nikotinsucht können sich in den ersten Tagen nach dem Rauchen sogenannte Nikotinersatzprodukte empfehlen. Hierzu gehören beispielsweise Pflaster oder Kaugummis, die den Körper auch nach dem Rauchstopp mit Nikotin versorgen. Der eigentliche Nikotinentzug wird dadurch hinausgezögert, psychische und körperliche Entzugserscheinungen deutlich abgeschwächt. Studien haben gezeigt, dass solche Produkte Menschen, die mit dem Rauchen aufhören möchten, unterstützen können. Als besonders hilfreich haben sich Kombinationen aus zwei Maßnahmen erwiesen: Nikotinpflaster in Kombination mit Kaugummi oder Lutschtabletten4.
Nikotinersatzprodukte – schrittweise Dosisreduktion
Wichtig: Wer als angehender Nichtraucher von den positiven Auswirkungen von Nikotinersatzprodukten profitieren möchte, sollte sich bewusst machen, dass diese stets nur eine Übergangslösung sein sollten. Die Dosierung sollte schrittweise reduziert werden, um am Ende einen vollständigen Nikotinentzug zu ermöglichen.
Nicht-medikamentöse Hilfen gegen Entzugssymptome
Medikamente bzw. Nikotinersatzpräparate sind nur eine Möglichkeit, um das Ziel: „Aufhören mit dem Rauchen“ zu erreichen und Nebenwirkungen zu reduzieren. Daneben gibt es eine ganze Reihe weiterer Tipps und Maßnahmen, die den Entzug erleichtern können.
- Tipp 1: Ablenken und Rauchsituationen meiden
- Raucher sind Gewohnheitsmenschen: Die Zigarette zum Morgenkaffee oder Feierabendbier ist bei vielen ritualisiert. Sobald man Kaffeegeruch in der Nase hat, überkommt einen automatisch das Verlangen nach einer Zigarette. Deshalb lohnt es sich, typische Rauchsituationen in der Anfangszeit zu meiden bzw. sich bei aufkommendem Verlangen abzulenken. Fünf Kniebeugen, einen Schluck Wasser trinken, einen Kaugummi kauen – all das kann helfen, das Suchtverlangen auszuhalten, ohne zur Zigarette zu greifen.
- Tipp 2: Sport und Bewegung
- Sport und Bewegung sind eine hervorragende Ablenkung gegen das Suchtverlangen. Positiver Nebeneffekt: Sie fördern die körperliche Fitness und kurbeln die Hormonproduktion an. Das kann die Stimmung heben und gegen Niedergeschlagenheit und Frustration helfen.
- Tipp 3: Ruhe und Entspannung
- Viele Raucher fühlen sich während des Entzugs müde und abgeschlagen. Ausreichend Schlaf und kleine Ruhepausen können helfen, solche Tiefs zu überwinden. Ein gutes Mittel sind auch Entspannungsübungen, Meditation und das Erlernen von beruhigenden Atemtechniken.
- Tipp 4: Umfeld einbeziehen
- Gereiztheit ist eine typische Entzugserscheinung beim Rauchen. Hilfreich ist es, wenn das Umfeld auf Stimmungsschwankungen und Angespanntheit gelassen reagiert. Deshalb ist es sinnvoll, Angehörige, Kollegen und den Freundeskreis über den Rauchstopp zu informieren. So können diese die Gereiztheit besser einordnen und verständnisvoll damit umgehen.
- Tipp 5: Anreize schaffen
- Mit dem Rauchen aufzuhören, ist ein großer Schritt, der viel Überwindung und Kraft kostet. Sich für die Anstrengung zu belohnen, kann dabei unterstützen, die Motivation aufrecht zu erhalten. Ein kleiner Trick ist, das Geld, das man durch den Verzicht auf Zigaretten einspart, zu sammeln und es dann für eine Belohnung auszugeben.