Drogensucht

Ecstasy

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ecstasy ist eine typische Partydroge und wird vor allem von jüngeren Menschen konsumiert.
  • Waren MDMA und Ecstasy ursprünglich identisch, sind Ecstasy-Pillen heute häufig mit gänzlich anderen Substanzen gestreckt.
  • Der Konsum von XTC, wie Ecstasy auch abgekürzt wird, kann schwere Schäden an Körper, Gehirn und Psyche hervorrufen.
  • Besonders groß ist die Gefahr beim Mischkonsum mit Amphetamin, Alkohol und Co.
  • Langfristig drohen bleibende gesundheitliche Schäden und eine Abhängigkeitserkrankung.

Was ist Ecstasy?

Ecstasy ist ein synthetisch hergestelltes Rauschmittel, das zumeist in Tablettenform konsumiert wird und als Partydroge bekannt ist. Die bunten Pillen versprechen einen schnell einsetzenden Rausch, der euphorische Gefühle, eine gesteigerte Kontaktfreudigkeit sowie verstärkte Sinneswahrnehmungen auslöst. Das Gefahrenpotenzial von Ecstasy ist aufgrund möglicher Nebenwirkungen, Abhängigkeitserkrankungen und unbekannten Streckmitteln hoch.

Ecstasy Abhängigkeit: Bunte Pillen
Ecstasy Abhängigkeit: Bunte Pillen

Woraus besteht Ecstasy?

Als vollsynthetische Droge handelt es sich bei Ecstasy um eine komplett im Labor erzeugte Substanz. Genauer gesagt, ist Ecstasy ein Amphetaminderivat, dessen Vorläufer das ebenfalls in der Drogenszene bekannte Rauschmittel MDMA ist. Was genau in einer Pille Ecstasy steckt, lässt sich ohne umfassende Untersuchung jedoch nicht genau sagen. Tatsächlich enthält der Großteil der Tabletten eine Vielzahl an Stoffen – teilweise sind sogar Crystal Meth und andere extrem gefährliche Rauschgifte enthalten.

Sind Ecstasy und MDMA das gleiche?

Als Ecstasy in den 1980er das erste Mal aufkam, wurde das neue Rauschmittel mit MDMA gleichgesetzt. Das lag daran, dass die bunten Pillen hauptsächlich aus MDMA bestanden. Inzwischen hat sich dies geändert. Zwar enthalten auch heute viele Tabletten, die als Ecstasy verkauft werden, noch immer einen gewissen Anteil an MDMA, jedoch variiert dieser stark. Überdies kommen andere Stoffe hinzu, die Körper, Psyche und Gehirn der Betroffenen schädigen können1. Geläufige Synonyme für die Partydroge sind die Begriffe „E“ oder „XTC“.

MDMA Abhängigkeit: Pillen werden gedealed
MDMA Abhängigkeit: Pillen werden gedealed

In welcher Form wird Ecstasy konsumiert?

Wenn von XTC oder MDMA die Rede ist, denken die meisten Menschen sofort an bunte Partypillen mit lustigen Motiven. Tatsächlich gibt es aber eine Vielzahl an Formen, wie die Droge heutzutage konsumiert wird:

  • Molly: pulverförmig
  • Emma oder Cadillac: kristallin
  • Herbal Ecstasy: keine Droge, besteht aus legalen Substanzen wie Guaraná oder Koffein
  • Liquid Ecstasy: besteht aus GHB (Gammahydroxybuttersäure) – hat pharmakologisch nichts mit Ecstasy gemein2

Wie ist die Wirkung von Ecstasy?

Die gewünschte MDMA bzw. Ecstasy Wirkung lässt sich am besten folgendermaßen beschreiben: Wer die Droge konsumiert, sorgt für eine exzessive Ausschüttung von Serotonin. Das wiederum löst die euphorischen Glücksgefühle aus, die schon kurze Zeit nach dem Konsum anfluten. Darüber hinaus fühlt man sich selbstbewusster, erlebt ein ganz neues Körpergefühl und ist sozial aufgeschlossener. Konsumenten berichten, dass sie dank der Wirkung von Ecstasy neue Freundschaften geschlossen haben, die ganze Nacht im Club durchtanzen konnten und sexuelle Erlebnisse intensiver waren.

Diese MDMA-Ecstasy-Wirkung ergibt sich jedoch lediglich, wenn in den Drogen, die konsumiert werden, tatsächlich der intendierte Stoff enthalten ist. Durch die vielen Mischformen und Streckmittel, kann die Wirkung von Ecstasy praktisch bei jedem Konsum unterschiedlich ausfallen.

Alkoholentgiftung: Gespräch mit Arzt
Alkoholentgiftung: Gespräch mit Arzt

Wann setzt die Wirkung von Ecstasy ein?

Wann die Wirkung von Ecstasy einsetzt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. der genauen Zusammensetzung der Droge, der Häufigkeit des Konsums und der jeweiligen Dosis. In vielen Fällen sind erste Effekte nach zwanzig bis dreißig Minuten wahrnehmbar. Nehmen Konsumenten allerdings mehrere Tabletten in kurzen Abständen hintereinander ein oder kombinieren diese mit Alkohol oder anderen Drogen, kann sich das auch auf den Wirkeintritt auswirken.

In welchen Situationen wird Ecstasy typischerweise eingenommen?

Ecstasy ist eine typische Partydroge, deren Konsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen am stärksten verbreitet ist. In den 1990er Jahren waren Ecstasy und seine Nebenwirkungen vor allem ein Problem der Rave- und Techno-Szene. Mittlerweile sind das Rauschmittel und seine Nachfolger (Molly oder Cadillac) auch in anderen Gruppierungen angekommen.

Insbesondere in der Partyszene wird Ecstasy häufig mit anderen Drogen gemischt. Alkohol, aber auch Halluzinogene, Amphetamine oder Cannabis werden zusätzlich konsumiert. Dieser Mischkonsum ist besonders gefährlich, weil die Wechselwirkungen der einzelnen Substanzen sich nur schwer vorhersagen lassen.

Ecstasy Entzugserscheinungen: Frau alleine mit Panikattacke
Ecstasy Entzugserscheinungen: Frau alleine mit Panikattacke

Welche Folgen hat der Konsum von Ecstasy?

Die Droge Ecstasy birgt ein hohes Risiko für kurz-, mittel- und langfristige gesundheitliche Schäden. Körper, Psyche und Gehirn können durch den Konsum bleibende Beeinträchtigungen davontragen – umso mehr bei häufigem Konsum. Mitverantwortlich hierfür sind die stark schwankenden Wirkstoffe und Wirkstoffgehalte von Ecstasy.

  • Kurzfristige Ecstasy Nebenwirkungen
    • Die typischen Ecstasy Nebenwirkungen sind – sofern es sich nicht um ein gestrecktes Produkt handelt – dieselben Nebenwirkungen wie bei MDMA. Bei den meisten Konsumenten fallen sie harmlos aus, unter bestimmten Umständen besteht jedoch ein Risiko für lebensbedrohliche Konsequenzen.
      Typische Nebenwirkungen von Ecstasy

      • Kiefermahlen/Zähneknirschen
      • trockener Mund
      • Schwindel
      • Übelkeit
      • starkes Schwitzen
  • Mittel- und langfristige Ecstasy-Nebenwirkungen
    • Bei den mittel- und langfristigen Nebenwirkungen von Ecstasy und MDMA ist vor allem das neurotoxische Potenzial der Droge hervorzuheben. Zwar ist die Studienlage zu diesem Thema nicht ganz eindeutig, verschiedene Untersuchungen haben jedoch herausgefunden, dass das Rauschmittel das Gehirn schädigen kann3. Zudem wurde in Tierversuchen bestätigt, dass Ecstasy Parkinson auslösen kann4. Nicht zu missachten, ist überdies das Risiko für eine Abhängigkeit: Insbesondere bei Langzeitkonsumenten ist die Gefahr, in eine psychische Abhängigkeit zu geraten, groß. Das gilt umso mehr für Konsumenten, die zusätzlich Amphetamine und andere Rauschmittel einnehmen.

Wie schnell kann man von Ecstasy abhängig werden?

Das Abhängigkeitspotenzial ist bei Ecstasy geringer als bei anderen illegalen Drogen. Wohl deshalb hält sich bis heute der Mythos, dass man von MDMA – anders als von Alkohol oder anderen beliebten Rauschmitteln – gar nicht abhängig werden könne. Das ist faktisch falsch: Auch die Substanz XTC kann süchtig machen und das nicht nur bei stark ausgeprägtem Konsum mit hoher Dosis. Wenn bestimmte Faktoren zusammentreffen, können Betroffene auch schon nach einem einmaligen Konsum auf der Wirkung hängenbleiben.

Ein deutlich erhöhtes Risiko für eine psychische Abhängigkeitserkrankung ergibt sich für Personen, die einen Mischkonsum pflegen. Werden zusätzlich Alkohol, Amphetamine, Halluzinogene oder ähnliches eingenommen, besteht die Gefahr, dass Körper, Psyche und Gehirn noch stärker geschädigt werden, als es beim alleinigen Konsum von MDMA bzw. XTC der Fall wäre.

Ecstasy-Abhängigkeit: Frau zählt Pillen
Ecstasy-Abhängigkeit: Frau zählt Pillen

Was sind die Symptome einer Ecstasyabhängigkeit?

Wer ohne die Wirkung von MDMA oder Ecstasy nicht mehr durch den Tag oder das Wochenende kommt, ein kontinuierlich hohes Verlangen nach der Einnahme der Substanz hat und andere Lebensbereiche zunehmend vernachlässigt, muss sich mit dem Gedanken an eine Abhängigkeit auseinandersetzen. Kommen zusätzlich Entzugserscheinungen sowie der Kontrollverlust über den Konsum dazu, ist ein professioneller Entzug unbedingt angeraten.

Warum ist ein professioneller Entzug gerade bei Mischkonsum sinnvoll?

Wer zusätzlich zu MDMA andere Rauschmittel wie Alkohol, Amphetamine oder Cannabis einnimmt, kann eine gefährliche Mehrfachabhängigkeit ausbilden. In diesem Fall ist ein professioneller Entzug in einer Klinik umso wichtiger, weil der Verzicht auf die Drogen zu schweren Entzugserscheinungen führen kann, die Körper und Psyche extrem belasten können.

Quellenliste

1 Bühring, Petra „Drug-Checking: Im Zweifel lebensrettend“, In: Dtsch Arztebl 2020; 117(5): A-201 / B-181 / C-177, https://www.aerzteblatt.de/archiv/212264/Drug-Checking-Im-Zweifel-lebensrettend (Datum des Zugriffs: 07.02.2023)

2 Andresen, Hilke et al. „Liquid Ecstasy – ein relevantes Drogenproblem”, In: Dtsch Arztebl 2008; 105(36): 599-603; DOI: 10.3238/arztebl.2008.0599, https://www.aerzteblatt.de/archiv/61305/Liquid-Ecstasy-ein-relevantes-Drogenproblem (Datum des Zugriffs: 07.02.2023)

3 Richter, Eva A. „Ecstasy: Wenn der Spaß aufhört“, In: Dtsch Arztebl 2000; 97(28-29): A-1944 / B-1640 / C-1534, https://www.aerzteblatt.de/archiv/23673/Ecstasy-Wenn-der-Spass-aufhoert (Datum des Zugriffs: 07.02.2023)

4 Meyer, Rüdiger „Droge Ecstasy: In Tierversuchen Parkinson ausgelöst“, In: Dtsch Arztebl 2002; 99(51-52): A-3437 / B-2893 / C-2693, https://www.aerzteblatt.de/archiv/34935/Droge-Ecstasy-In-Tierversuchen-Parkinson-ausgeloest (Datum des Zugriffs: 07.02.2023)